Köln.

  • Auf Facebook erhebt eine Zuschauerin von „Dance Dance Dance“ schwere Vorwürfe
  • Bei der Show sei eine Frau mit Down-Syndrom aus dem Kamerablickfeld gesetzt worden
  • Das sagt RTL dazu

Es sind ungeheuerliche Vorwürfe, die eine Nutzerin auf der Facebook-Seite von RTL erhebt. Sie habe bei der Aufzeichnung zur Show „Dance Dance Dance“ im Publikum gesessen. Doch statt einer unterhaltenden Tanzshow musste sie anscheinend mit ansehen, wie Menschen diskriminiert werden.

„Gemeinsam mit meiner Familie hatten wir tolle Plätze und hatten einen tollen Blick auf die Bühne und das gesamte Publikum“, beginnt der Facebook-Post der Frau. Sie habe bemerkt, wie immer mal wieder Personen umgesetzt worden seien, „um an anderen Stellen Lücken zu füllen. Das ist ja ganz normal“, so die Userin.

Zuschauer wurden im TV-Studio umgesetzt

Doch dann habe sie bemerkt, wie eine Platzanweiserin drei Frauen, die der Schreiberin zufolge gute Plätze mit Blick auf die Bühne hatten, bat, sich auf andere Zuschauerplätze zu setzen.

„Wir bemerkten schnell, dass es sich dabei um eine junge Dame mit dem Down-Syndrom und ihre Begleitungen gehandelt hat. Statt dessen durften sich drei sehr junge attraktive Damen auf die Plätze setzen. Die anderen mussten an den Rand, mit dem schlechtesten Blick, den dieses Studio zu bieten hatte“, schreibt die Augenzeugin in ihrem Post, der innerhalb von zwei Tagen mehr als 4000 Mal geteilt wurde.

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„Schlechte Plätze mit Personen mit Handicap besetzt“

Und es geht noch weiter: Bei längerem Beobachten sei ihr aufgefallen, dass „die ganzen schlechten Plätze mit Personen besetzt sind, die alle ein Handicap haben“.

Sie habe sich bei den Verantwortlichen nach dem Vorfall erkundigt, so die Facebook-Nutzerin. Bekommen habe sie folgende schockierende Antwort: „Sowas möchte man nicht im Fernsehen sehen. Auch einen Blinden hätte man umgesetzt.“

RTL will Vorfall klären

RTL hat zu den Vorwürfen Stellung bezogen und zeigt sich geschockt: „Niemand bei RTL oder auch im Auftrag von RTL darf andere Menschen auf die beschriebene oder andere Art diskriminieren. Niemand!“, erklärte RTL auf Anfrage dieser Redaktion.

Für die Platzvergabe in den TV-Studios sei aber nicht der Sender, sonder sogenannte Ticketingfirmen im Auftrag der jeweiligen Produktionsfirma verantwortlich. „Sollte tatsächlich so eine Aussage von einer Mitarbeiterin der Produktion oder Ticketing-Firma gefallen sein, ist das für uns völlig inakzeptabel“, sagte eine Sprecherin des Kölner Senders dieser Redaktion.

Der Sender will den Vorfall nun klären. (jha)