Gera/Mainz. Ein Kleingarten-Verein hatte Claus Kleber wegen übler Nachrede angezeigt. Doch zu einem Prozess wird es in dem Fall wohl nicht kommen.

Die Staatsanwaltschaft Gera leitet gegen den Moderator des „heute-journals“ kein Ermittlungsverfahren ein, teilte ein Sprecher bereits am vergangenen Freitag mit. Die Anzeige des Altenburger Kleingärtnerverbandes von Anfang März war zuvor von der Staatsanwaltschaft geprüft worden. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Aussagen von Kleber in einer Moderation vom 25. Februar „keinen Angriff auf die Ehre der Altenburger Klein- und Schrebergärtner“ darstellten.

Kleber hatte die Kleingärtner in Ostthüringen erzürnt, weil er Bezug auf Eindrücke anderer Journalisten nahm und gesagt hatte, „dass in Schrebergärten schwarz-weiß-rote Reichsfahnen so präsent sind wie das Schwarz-Rot-Gold der Bundesrepublik“. Anlass war ein Beitrag über eine Inszenierung von Carl Zuckmayers Stück „Der Hauptmann von Köpenick“ am Theater Altenburg.

Kleber und Kleingärtner haben telefoniert

Der Regionalverband Altenburger Land der Kleingärtner sah in der Moderation eine pauschale Diskriminierung und Herabwürdigung seiner Mitglieder und reichte Klage ein. In der Moderation sei nichts falsch und deshalb auch nichts richtig zu stellen, hatte das ZDF mitgeteilt. Es sei keine pauschale Kritik an den Kleingärtnern von Altenburg beabsichtigt gewesen, hatte Kleber dem „Tagesspiegel“ gesagt. „Allenfalls an solchen, die die Reichsfahne für zeitgemäß halten.“

Die Kleingärtner und der ZDF-Journalist sind unterdessen aufeinander zugegangen: Bereits am vergangenen Mittwoch suchte Kleber telefonisch das Gespräch mit Verbandschef Preuß. „Wir haben uns etwa eine halbe Stunde unterhalten und Herr Kleber zeigte sich sehr offen in der Angelegenheit“, sagte Preuß am Montag dem epd. (ZGT/epd)

Dieser Text ist zuerst auf www.thueringer-allgemeine.de erschienen.