Berlin. Das Fazit nach vier Folgen „Goodbye Deutschland“: Schlagersänger Michael Wendler will in Florida bleiben – trotz Klopapier-Challenge.

Es gibt viele Gründe für das Scheitern von Existenzen. Falls es bei unserem lieb gewonnenen Wendler einmal so weit sein sollte, wundern Sie sich nicht: Schuld war nur… das Klopapier.

Richtig gelesen, die größte Hürde für ein erfolgreiches Leben in den USA, sagt der Schlagerkaiser selbst, ist nicht der Transport von Tochter Adelines Pferd nach Florida (Kostenpunkt: 20.000 Euro). Oder die Tatsache, dass für seine Liebste Claudia die Prüfung zur Immobilienmaklerin ganz schön schwierig wird – weil sie nur zehn Vokabeln Englisch versteht. Oder sich, bewahre, „The Wändler“ am Ende nicht als Sänger in den USA behaupten kann.

Die Liebe hat die Strapazen überstanden

Michael Wendler und Claudia Norberg
Michael Wendler und Claudia Norberg © VOX | Michael Wendler

Nein, der finanzielle Ruin ginge im Zweifel allein auf die Körperpflege zurück. „Meine Familie hat so einen Riesenverbrauch an Klopapier“, klagt der Exil-Dinslakener, „da wirst du arm bei!“

Aber immer der Ruhe, wertester Wendler, so weit ist es ja noch nicht. Am Ende von vier Folgen „Goodbye Deutschland“ sieht das Fazit für den Schlagersänger gar richtig rosig aus. Das Wichtigste vorweg: Die Liebe der Eheleute Wendler hat die Strapazen der Auswanderung bestens überstanden, und das war trotz der 27 gemeinsamen Jahre keineswegs garantiert!

Herausforderung Führerschein-Prüfung

Der Schritt, Deutschland den Rücken zu kehren, war vielmehr „die größte Herausforderung in unserer Beziehung“, sagt der 44-Jährige. Aber wie formulierte es schon Frau Merkel? „Wir schaffen das!“ Gilt, klaro, auch für den Wendler.

Und so jagt in der Wahlheimat ein Meilenstein den nächsten. Aktuellstes Beispiel: Der Wendler will in Florida den Führerschein machen – wenn’s geht gerne ohne Durchfallen, er hat immerhin „eine Vorbildfunktion“. Und jede Menge Ehrgeiz, was nicht verkehrt ist, wenn schon die Wörter „pedestrian“ (Fußgänger) und „intersection“ (Kreuzung) etwas schwer von der Schlagerzunge gehen.

„Michael, das ist Amerika!“

In Florida ist Michael Wendler auf der Suche nach einer neuen Bleibe f�r sich und seine Familie. Noch leben sie �bergangsweise in einer angemieteten Villa.
In Florida ist Michael Wendler auf der Suche nach einer neuen Bleibe f�r sich und seine Familie. Noch leben sie �bergangsweise in einer angemieteten Villa. © VOX | Michael Wendler in Amerika

Kumpel Manni, vor 17 Jahren nach Fort Myers ausgewandert, soll dem Wendler bei der Prüfung helfen, verstört ihn jedoch auf Anhieb mit zwei Aktenordnern. Die stecken voller Testaufgaben für die Auto- sowie die Motorradprüfung – und sind natürlich nicht auf Deutsch. „Jetzt soll ich alles durchlesen und dann noch auf Englisch?“, fragt der Wendler völlig irritiert. Manni, abgeklärt bis zum Äußersten: „Michael, das ist Amerika!“

Amerika, das ist für den Wendler aber nicht nur Prüfungsstress, sondern vor allem Friede, Freude, Floridas Sonnenschein. „Das Licht und die Menschen und die Wärme, das hat mich so getouched“, sagt er, weswegen die Familie alles Menschenmögliche in Gang setzt, um dauerhaft im Sunshine State zu weilen. Also, ran ans Werk! Claudia möchte unbedingt wieder beruflich tätig sein, „denn Arbeit macht ihr nichts“.

Herausforderung Makler-Prüfung

Prima, das sind doch schon mal perfekte Voraussetzungen für die Karriere als Immobilienmaklerin. Beziehungsweise für ein erstes Praktikum: Einen Tag lang begleitet die 46-Jährige Nadja Brunner, die deutsche Fachfrau in allen Villen-Fragen. Und die ist schwer angetan von ihrem Schützling: „Wenn Claudia ein bisschen Mut beweist, bekommt sie alles hin. Sie hat das Potenzial!“

Teppichboden-Check? Bestanden! Telefonat mit einem Stuttgarter Bauherren, der in Florida ein Ferienhaus errichten lässt? Gekonnt! Tutto bene – wenn nur der Immobilienatlas nicht fett wie ein Telefonbuch wäre. Den muss Claudia im Fall der Prüfung allerdings auswendig können, was der gelernten Groß- und Einzelhandelskauffrau so gar nicht in den Kram passt: „Wenn ich die ganze Lektüre sehe, wird mir heiß und kalt“.

Niemand hat die Absicht, Mutti aus der Wohnung zu werfen

Nach einem Jahr Funkstille hat Michael Wendler wieder mit seiner Mutter geredet. Sie hatte ihn in der Boulevardpresse attackiert.
Nach einem Jahr Funkstille hat Michael Wendler wieder mit seiner Mutter geredet. Sie hatte ihn in der Boulevardpresse attackiert. © VOX / SEEMA Media | VOX

Tja, was muss, das muss, schließlich will die 46-Jährige nicht „den ganzen Tag Fernsehen gucken“ und „nur die Frau von Michael Wendler sein“. Sie hat doch, aufgepasst!, ihre eigene Persönlichkeit.

Was im Übrigen auch für zwei andere Damen der Familie gilt: Mutti und Schwiegermutti Wendler. Mit Letztgenannter, der lieben Waltraud, ist das Verhältnis wunderbar. Aber zwischen Michael und seiner Mutter Christine, da hat es ordentlich gekracht. Wie war das noch? Genau, er wolle sie aus der Wohnung werfen, hatte sie in einem Artikel behauptet, was dem Sohnemann natürlich gar nicht gut gefiel.

Das vollkommene Auswanderer-Glück

Nun aber scheint sich die Streit – endlich! – in Luft aufzulösen, auch „wenn die Enttäuschung natürlich da ist“, wie der Wendler in dem Video-Telefonat weiterhin betont. Aber: „Ich bin dein Kind und ich liebe dich und ich möchte den Deckel draufhaben“, beendet er den Klinsch. Der Wendler wünscht sich, dass seine Frau Mama im Umgang mit dem Medien künftig vorsichtiger sein wird. Verspricht sie – und bekommt prompt eine Einladung nach Florida.

Und wenn sich jetzt noch der Verbrauch an Klopapier verringert, also dann ist das Wendlersche Auswanderer-Glück doch vollkommen.