Berlin. Wie oft stolpert Butler James über das Tigerfell? Und warum ist der Sketch auf Englisch? Das sind neun Fakten über „Dinner for One“.

Dieser Silvester-Sketch ist beliebter als die Neujahrsansprache – seit 1963 lacht Deutschland über „Dinner for One“. Ein paar Fakten, die nicht unbedingt jeder kennt:

1. Freddie Frinton, der als überhöflicher Butler James die aufgeräumte Miss Sophie bedient, begann seine Karriere als Arbeiter in einer Fischfabrik. Dort lenkte er Kollegen mit Parodien von der monotonen Arbeit ab. Daher wurde er als Fabrikarbeiter dann auch gefeuert.

2. Wenige Jahre nach dem heiteren „Dinner for One“ hat „Miss Sophie“ May Warden eine Rolle in einem der brutalsten und düstersten Filme der 70er Jahre übernommen: In Stanley Kubricks Meisterwerk „Clockwork Orange“ (1971) ist sie als eine Obdachlose zu sehen – ohne Text.

3. Nicht nur die Bundesbürger pflegen die Tradition, „Dinner for One“ am letzten Tag des Jahres zu sehen. Auch Sender in Schweden, Dänemark, Estland, Australien, Luxemburg, Belgien, Österreich und der Schweiz zeigen den Sketch zu Silvester. In der britischen Heimat von Freddie Frinton und May Warden ist das Stück dagegen nicht geläufig.

4. Angeblich aus einer Abneigung gegen Deutschland – die Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg waren nach 20 Jahren noch recht frisch – soll Frinton sich geweigert haben, auf Deutsch zu sprechen.

5. Bei der Aufzeichnung 1963 in Hamburg lachte NDR-Telefonistin Sonja Göth am lautesten. Man hört sie buchstäblich im Publikum heraus. „Der Aufnahmeleiter kam irgendwann zu mir her und hat den Finger auf die Lippen gelegt“, sagte sie einmal der „Frankfurter Allgemeinen“.

„Das hieß: Wenn ich nicht aufhöre, muss ich raus. Selbst Freddie Frinton fühlte sich wohl gestört. So hat man mir das nachher zumindest gesagt.“ Stolz sei sie nicht darauf. „Mir ist das eher peinlich.“

6. Freddie Frinton und May Warden erhielten für ihren Auftritt genau 4.150 DM. Davon gingen noch 622,50 DM ans Finanzamt.

7. Insgesamt stolpert Butler James elf Mal über den Tiger-Teppich. Der liegt inzwischen im Haus seines Sohnes Mike.

8. Butler James wird im Sketch ganz betrunken. Dabei war in den Gläsern auf der Bühne nur Saft. Im wahren Leben rührte Schauspieler Freddie Frinton keinen Tropfen Alkohol an.

9. Der Exportschlager „Dinner for One“ wurde nirgends synchronisiert. Allerdings hat man das Stück mehrfach in Mundart nachgespielt, unter anderem auf Plattdeutsch. Und es gibt unzählige Kopien des TV-Klassikers. Selbst Netflix hat das Stück neu aufgelegt.

(dpa/jha)