Neuer Andreas Bourani? Tay Schmedtmann gewinnt „The Voice“
| Lesedauer: 4 Minuten
Janna Eiserbeck
Tay Schmedtmann (l.) ist „The Voice of Germany 2016“. Coach Andreas Bourani sichert sich somit den Sieg für sein Team.
Foto: Clemens Bilan / Getty Images
Enge Entscheidung: Am Ende setzte sich Tay Schmedtmann bei „The Voice of Germany“ gegen Robin Resch durch. Wird er der neue Bourani?
Berlin.
Eines war am Sonntagabend schon klar, bevor der erste Finalist überhaupt die Bühne betreten hatte: „The Voice of Germany“ wird dieses Mal ein Mann. Denn mit Robin Resch, Boris Alexander Stein, Marc Amacher und Tay Schmedtmann standen ausschließlich Herren im Finale.
Es war ein knappes Rennen. Mit 53,87 Prozent zu 46,13 Prozent wählten die Zuschauer letztendlich den 20-jährigen Tay zur Stimme Deutschlands 2016. Bis es allerdings so weit war, mussten die vier sich durch diverse Lieder singen – alleine, zu zweit, zu fünft. Und die Zuschauer bekamen damit eine Menge auf die Ohren ...
Den Anfang machten alle Finalisten gemeinsam mit Welt-Star Alicia Keys. Anschließend musste allerdings jeder für sich kämpfen.
Vom Anfänger zum Zweitplatzierten
Österreicher Robin Resch (22), der erst vor einem Jahr überhaupt mit dem Singen angefangen hat, legte drei super Performances hin. Von Ed Sheerans „Photograph“ über „Hollywood Hills“, das er mit Coach Samu Haber und dessen Band Sunrise Avenue sang, bis hin zu seinem Duett mit Gast-Star James Arthur – von Robin war das Publikum begeistert.
Ein Blues-Rocker, der zu viele Facetten zeigen will
Schweizer Marc Amacher zeigte im Finale, dass er zwar ein totaler Blues-Rocker ist, aber sich auch nicht vor Neuem scheut. Er wagte sich sowohl an Hip Hop – gemeinsam mit seinen Coaches Smudo und Michi Beck – als auch zusammen mit Emeli Sandé an eine Ballade. Vielleicht war das dem Publikum letztendlich aber doch zu gewagt. Den Sprung unter die letzten Zwei schaffte er nicht.
Nicht wach genug für den Sieg
Boris Alexander Stein blieb hingegen den etwas ruhigeren Tönen treu. Neben Herbert Grönemeyers „Demo (Letzter Tag)“ sang er zusammen mit OneRepublic „Let’s Hurt Tonight“. Vor dem Auftritt machte die Band extra eins klar: Es sei zwar ihr Song, aber Boris’ Moment. Er solle im Mittelpunkt stehen und strahlen.
ZUGABE - der Kultur-Newsletter
Jeden Donnerstag alles lesen, was auf Hamburgs Bühnen und hinter den Kulissen los ist
Die Mission glückte nicht ganz. Gegen Frontmann Ryan Tedder kam Boris nicht gänzlich an. Auch sein Duett mit Coach Yvonne Catterfeld war zwar absolut emotional, aber hinter Catterfelds kräftiger Stimme blieb er etwas blass.
Vielleicht war er einfach etwas zu aufgeregt. Denn das mache ihn immer so ruhig und müde, verkündete er noch während der Show. Ob das Publikum nach dieser Ansage Mitleid mit ihm hatte? Auf jeden Fall schickte es ihn nach dem ersten Voting gegen 23 Uhr nach Hause – ins Bett.
Tay rührt sich selbst zu Tränen
Gewinner Tay hingegen punktete von Beginn an. Er wagte sich zunächst an einen Hit von Xavier Naidoo – und erntete Standing Ovations. Davon war sogar er selbst zu Tränen gerührt und sammelte direkt weitere Sympathiepunkte. Mindestens so erfolgreich ging es für ihn beim Duett mit Star-Gast John Legend weiter.
Das Highlight war dann aber die Performance mit Coach Andreas Bourani. Von der Version von „Eisberg“ waren die Zuschauer begeistert und forderten sogar eine Zugabe. Tay hat bewiesen: Er hat das Zeug zum neuen Andreas Bourani.
Gitarren-Song vs. Deutsch-Trend
Tay und Robin durften dann noch ein viertes mal ran. Diesmal mit ihren eigenen Singles. Robin hatte zusammen mit Samu Haber den Song „Disneyland“ geschrieben, der etwas an Ed Sheeran erinnerte. Tay blieb mit „Lauf Baby Lauf“ in Andreas-Bourani-Manier dem aktuellen Deutsch-Trend treu. Letzteres kam an.
Über den Sieg dürfte nicht nur Tay selbst glücklich sein, sondern auch sein Coach. Für Bourani ist es der erste Sieg bei „The Voice“. Er löst damit die doppelten Champions Smudo und Michi Beck ab, die schon mit einem Hattrick geliebäugelt hatten.
Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: TV & Medien