Berlin. „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni parkt schräg ein, irrt durch die Redaktion, klebt sich einen Bart an. Warum? Wegen einer App.

Seit Tagen versucht die Redaktion der ARD-„Tagesschau“ mit kryptischen Videos auf Twitter Aufmerksamkeit zu erregen. Hauptdarsteller ist stets der „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni.

Zuerst filmte Nachrichtensprecher Jens Riwa seinen Kollegen dabei, wie er angeblich auf dem hauseigenen Parkplatz vergebens versuchte, in eine Scheunentor-große Parklücke einzuparken. Dann erwischte Sprecherin Judith Rakers Zamperoni bei seltsamen Verrenkungen auf dem Redaktionsflur oder wie er geistesabwesend auf dem Sprecherpult seine Karteikarten sortiert.

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Am Dienstag dann schickte die „Tagesschau“-Redaktion ein neues Filmchen via Twitter auf die Reise: Ingo Zamperoni mit angeklebtem Osama-bin-Laden-Bart, scheinbar auf der Suche nach „Ingos Projekt“:

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„Das geht mir auf die Nerven“

Inzwischen fragten sich die Twitterer langsam, was die geheimnisvollen Filmchen sagen wollten. „Entschuldigung liebe Tagesschau, aber dieser Kinderkram geht mir inzwischen echt auf die Nerven!“, gab ein Twitterer gereizt zu Protokoll.

Jetzt ist klar: Mit den Videos rührt die Redaktion von ARD-Aktuell die Werbetrommel für ihre neue „Tagesschau“-App. Sie soll an diesem Mittwochmorgen in Hamburg der Presse präsentiert werden. Sechs Jahre nach ihrem Start stehe die App „vor einer umfassenden Erneuerung“ hieß es dazu am Dienstag bei der ARD.

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Hintergrund: Im Oktober war ein jahrelanger Rechtsstreit um die „Tagesschau“-App mit einer Entscheidung zugunsten mehrerer Zeitungsverlage und gegen die ARD zu Ende gegangen. Die „Tagesschau“-App, so wie sie am Beispieltag 15.Juni 2011 abrufbar gewesen sei, sei unzulässig, urteilte damals das Oberlandesgericht Köln. Es verbot den ARD-Sendern, die App in dieser Form zu verbreiten. Damit hatte die Klage der Zeitungsverlage, unter ihnen die Funke Mediengruppe, weitgehend Erfolg. (W.B.)