New York. Bei den International Emmy Awards konnten sich gleich mehrere Deutsche über Preise freuen. „Deutschland 83“ zählte zu den Gewinnern.

Bei den International Emmy Awards in New York sind am Montagabend (Ortszeit) gleich drei Preise an deutsche Produktionen vergeben worden. Die RTL-Serie „Deutschland 83“ bekam als beste Dramaserie einen der begehrtesten TV-Preise der Branche.

Das Team von „Deutschland 83“ kann sich über einen Emmy freuen.
Das Team von „Deutschland 83“ kann sich über einen Emmy freuen. © REUTERS | MARK KAUZLARICH

Die Serie begleitet den ostdeutschen Soldaten Martin Rauch im geteilten Deutschland, der sich als Spion für die Stasi behaupten muss.

Weitere Emmys gehen nach Deutschland

Auch eine weitere deutsche Produktion wurde bei der Verleihung ausgezeichnet: „Krieg der Lügen“ von Regisseur Matthias Bittner. Der Film zur Vorgeschichte des Irakkriegs von 2003 hat den Preis als bester Dokumentarfilm gewonnen. „Wir haben damit angefangen, einen Film an der Filmhochschule zu machen, und wir machen unseren Abschluss mit einem Emmy“, sagte Bittner.

Ursprünglich war „Krieg der Lügen“ als Abschlusswerk an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg entstanden. „Kein deutsches Filmfestival wollte diesen Film zeigen. Am Ende landest Du in den USA, worum es in diesem Film eigentlich geht“, sagte Bittner der Deutschen Presse-Agentur.

Christiane Paul geehrt

Die deutsche Schauspielerin Christiane Paul ist in New York mit dem International Emmy Award ausgezeichnet worden.
Die deutsche Schauspielerin Christiane Paul ist in New York mit dem International Emmy Award ausgezeichnet worden. © dpa | Andrew Gombert

Außerdem konnte Schauspielerin Christiane Paul für ihre Rolle im ARD-Film „Unterm Radar“ den International Emmy als beste Hauptdarstellerin mit nach Hause nehmen. „Es ist der Wahnsinn. Das ist das Größte, was mir bis jetzt in meinem Leben passiert ist“, sagte die sichtlich gerührte 42-Jährige.

Sie lobte den politischen Ton der New Yorker Gala, bei der etwa Moderator Alan Cumming vor dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump warnte. „Wahnsinn, wie dieses Land in der Auseinandersetzung ist. Das Land ist offensichtlich so aufgewühlt.“ Paul setzte sich unter anderem gegen ihre britische Kollegin Judi Dench durch, die etwa aus den „James Bond“-Filmen bekannt ist.

Florian Stetter unterlag Dustin Hoffman

Nach einem Jahr ohne deutsche Nominierung war Deutschland dieses Jahr gleich für fünf Preise ins Rennen gegangen. Für die als beste Miniserie nominierte ARD-Serie „Nackt unter Wölfen“ reichte es bei der prominent besetzten Gala-Veranstaltung ebenso wenig wie für Schauspieler Florian Stetter, der für seine Rolle in der Serie als bester Hauptdarsteller nominiert war, aber Dustin Hoffman unterlag.(jei/dpa)