Berlin . Die ARD-Themenwoche widmet sich Robotern von morgen. Die Zukunft der Arbeit wird in Spielfilmen, Dokus und Radiobeiträgen gezeigt.

Seit die ARD vor zehn Jahren die alljährliche Themenwoche eingeführt hat, befasste sich die Sendergemeinschaft mit vielen Problemen unserer Zeit. Mal ging es um Krebserkrankungen, mal um die Ernährung, im letzten Jahr um Heimat. Bis zum kommenden Samstag widmen sich Journalisten und Filmschaffende in den ARD-Kanälen nun der „Zukunft der Arbeit“.

Eine Woche lang geht es im Ersten, in den dritten Programmen, im Radio und im Internet in zig Dokus, Reportagen, Magazinen und Spielfilmen darum, wie die Arbeit den Alltag der Menschen prägt. „Wird die Zukunft schwieriger, weil Arbeit entmenschlicht wird?“, fasst der mitverantwortliche HR-Intendant Manfred Krupp (60) zusammen.

Alltag zwischen Ostdeutschland und Dortmund

Der WDR zeigt Dienstagabend (21.40 Uhr) die in Dortmund spielende schwarzhumorige Ruhrpottkomödie „Ein Schnitzel für alle“ mit dem Gladbecker Armin Rohde (61) und dem Hertener Ludger Pistor (57). Ein arbeitsloser Tierpfleger und ein ausrangierter Herrenoberbekleidungsverkäufer begeben sich in dieser Milieustudie auf die Suche nach ihrem Glück.

Ebenfalls am Dienstagabend (24 Uhr) läuft die Doku „Hauptsache Arbeit“. Es geht um Uwe und René, zwei Facharbeiter aus Ostdeutschland, die fernab der Heimat im Westen arbeiten – oft an wechselnden Einsatzorten. Für die Familie haben sie nur am Wochenende Zeit.

Auch die Bankenwelt kommt unter die Lupe

Am Mittwoch recherchieren Reporter in der Welt der Hochfinanz. In „Tod eines Managers“ (21.45 Uhr) steht Pierre Waulthier im Mittelpunkt, Finanzchef der Zurich Versicherung, der 2013 Selbstmord beging – nicht der einzige Suizid im Umfeld des Konzerns.

Ein eigens produzierter Spielfilm widmet sich dem gleichen Komplex. Das von Marc Bauder spannend inszenierte Drama ­„Dead Man Working“ (Mittwoch, 20.15 Uhr) dreht sich um eine Frankfurter Bank und die Frage, ob sie einen Mitarbeiter in den Tod getrieben hat. Bauder sagt, Auslöser des Films sei die Häufung von Selbstmorden hochrangiger Angestellter aus der Finanz- und Versicherungsbranche in den vergangenen drei Jahren gewesen.

Ambitioniert und starbesetzt ist der TTIP-Thriller „Tödliche Geheimnisse“ (Samstag, 20.15 Uhr). Anke Engelke und Nina Kunzendorf spielen darin Journalistinnen eines Nachrichtenmagazins, die die geheimen Verhandlungen zum Freihandelsabkommen aufdecken wollen.

Auch das Radio mischt mit

Der WDR beteiligt sich vor allem mit Radiobeiträgen. So berichtet WDR 3 am Samstag über „Tokios digitale Tagelöhner“ (12.04 Uhr) – gut ausgebildete junge Japaner, die zum Teil in Internetcafés wohnen und sich online Arbeit suchen. Man kann sie als Speerspitze der Digitalisierung begreifen – oder als Habenichtse ohne Privatleben.

Wie der technische Fortschritt Berufe verändern könnte, zeigt übrigens schon der Trailer, mit dem das Erste seit Tagen für die Themenwoche wirbt. Darin liest ein Roboter im Nachrichtenstudio Meldungen vor. „Tagesschau“-Sprecher Jan Hofer fragt daraufhin provokant in die Kamera: „Konkurrent oder Kollege?“