Berlin. Restaurantbesuch und Kino sind so was von gestern fürs erste Date. Die bindungswilligen Bauern von RTL zeigten, wie es richtig geht.

RTL ist auch nicht mehr das, was es mal war. Da freut man sich auf lüsterne Landwirte, muntere Milchbauern und sanfte Schweinewirte und was kriegt man? Rüstige Sachsen, schüchterne Pfälzer und, was noch viel schlimmer ist: Teilzeitbauern, die gänzlich ohne Attribut auskommen. Was ist da los bei den sonst so versierten Versschreibern? Waren alle Alliterationen alle?

Angesichts derart liebloser Betextung fällt es natürlich schwer, die Sendung überhaupt noch ernst zu nehmen. Dabei leistet „Bauer sucht Frau“ doch eigentlich einen so wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Wo soll das durchschnittsdeutsche Ehepaar denn bitte sonst noch an echte Romantik kommen? Jetzt mal abgesehen von „Schwiegertochter gesucht“? Eben.

Deshalb wollen wir mal nicht so sein und liefern die prickelndsten Szenen frei Haus – vom Schnitzelpanieren bis zur Kuh-Besamung. Auch wenn es andersherum mehr Sinn ergeben würde.

Das perfekte erste Date

Die Zeiten, dass Frau sich gewünscht hätte, nett ausgeführt zu werden, sind ja bekanntlich vorbei. Viel romantischer ist da doch der Anblick von 100 rohen Stücken Fleisch, die es ordnungsgemäß durch die Panierstraße zu manövrieren gilt. Und das alles auf nüchternen Magen. Versteht man gar nicht, warum Anja so muffelig reagiert. Wir sind doch hier bei „Bauer sucht kostenlose Aushilfe“, oder nicht?

Physik hautnah erleben mit Gerhard I

Wer schon immer mal wissen wollte, woran man erkennt, ob Strom auf dem Weidezaun ist, für den hat der rüstige und wahlweise auch vitale Sachse Gerhard endlich den perfekten Trick parat: Man fasst ihn an. Manchmal ist die Lösung so einfach.

Physik hautnah erleben mit Gerhard II

Oder ist es etwa schon Biologie, wenn es um die physische Attraktivität der potenziellen Frau Gerhard geht? Fest steht jedenfalls: „An der Nicole gefällt mir, dass sie ziemlich jung ist.“ Das handhabe der 76-Jährige nämlich seit jeher so mit seinen Frauen. „Daran habe ich mich gewöhnt.“ Und da fügt es sich sicher ganz gut, dass die 52-Jährige in ihren kurzen Höschen auch noch richtig fesch aussieht. Oder wie Gerhard sagen würde: sägsi.

Angriff der Horror-Hühner

Grusel-Clowns sind so was von gestern. Echte Bäuerinnen fürchten sich heute vor eierlegendem Federgetier. Vielleicht lag es aber auch bloß daran, was Jungbauer Daniel zu Lina sagte, bevor sie kreischend Reißaus nehmen wollte: „Jetzt wär’s schön, wenn du die Eier rausholen könntest.“ Immerhin: sehr höflich, der junge Mann.

Der Mann mit dem Samen

Es soll ja Leute geben, die halten Essen gehen und Kino für eine gute Idee zum Kennenlernen. Pah! Viel zu wenig erlebnisorientiert. Heute muss man der Frau schon etwas bieten, das sie noch nicht kennt. Zumindest nicht so direkt. Also bei sich selbst natürlich schon. So ‘ne Besamung, die hat durchaus schon mal stattgefunden, lässt Sandra wissen, aber mit Kuh, nee, also so was hat sie noch nicht erlebt. Tolle Sache. Nur für die Kuh sei das doch ein arg unterkühlter Akt: „Wo bleibt denn da die Romantik?“

Sei das Ying zu meinem Yang

Tattoos, die einen an den Partner erinnern, sind ja generell eine gute Idee. Vor allem, wenn die Verpartnerung noch nicht mal vollzogen ist. Der attributlose Teilzeitbauer Jörg und seine Vanessa halten Tag zwei des Kennenlernens jedenfalls für den perfekten Zeitpunkt für ein Partnertattoo. Und immerhin da ist die RTL-Redaktion wieder auf der Höhe und spielt Nazareths „Love hurts“. Nächstes Mal noch ein paar Alliterationen und alle sind zufrieden.