München. Er spielte in „Der König von St. Pauli“ und „Der große Bellheim“. Nun ist der Schauspieler Hans Korte gestorben. Der Bochumer wurde 87.

Der Schauspieler Hans Korte ist tot. Der 87-Jährige sei bereits am 25. September gestorben, bestätigte am Mittwoch in München ein Freund der Familie einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“.

Der Schauspieler stand auf vielen großen Theaterbühnen und führte auch selbst Regie. Außerdem spielte er in Fernsehfilmen und Serien mit, darunter „Der große Bellheim“, „Der König von St. Pauli“ und „Lutz & Hardy“. Am vergangenen Sonntag wurde er beigesetzt, in aller Stille, wie seine Witwe Barbara Rath-Korte in einer Traueranzeige in der Zeitung bekanntgab.

Hörbücher waren seine späte Leidenschaft

Typisch für den gebürtigen Bochumer, zumindest im Fernsehen: seine markante Brille und seine liebenswert-grummeligen Charaktere. Mit rund 70 Jahren fing Korte an, Hörbücher prominenter Autoren einzusprechen. Für Aufnahmen wie „Das Parfüm“ von Patrick Süskind oder „Erklärt Pereira“ von Antonio Tabucchi erntete er großes Kritikerlob: Korte habe mit der Lesung von Tabucchis Buch „die Bildmacht des Kinos besiegt“, befand 2008 die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. (dpa)

Hans Korte – Schauspiel-Leben in Bildern

Seine Fernsehfans liebten den Mann mit der markanten Hornbrille für seine Auftritte in „Der große Bellheim“ oder im „Tatort“: Hans Korte ist im Alter von 87 Jahren gestorben.
Seine Fernsehfans liebten den Mann mit der markanten Hornbrille für seine Auftritte in „Der große Bellheim“ oder im „Tatort“: Hans Korte ist im Alter von 87 Jahren gestorben. © imago | imago stock&people
Korte sei bereits am 25. September gestorben, bestätigte ein Freund der Familie der „Süddeutschen Zeitung“. In der Mini-Serie „Der König von St. Pauli“ von Dieter Wedel spielte Korte die Kiez-Größe neben Kollegen wie Heinz Hoenig (l.) und Claude-Oliver Rudolph.
Korte sei bereits am 25. September gestorben, bestätigte ein Freund der Familie der „Süddeutschen Zeitung“. In der Mini-Serie „Der König von St. Pauli“ von Dieter Wedel spielte Korte die Kiez-Größe neben Kollegen wie Heinz Hoenig (l.) und Claude-Oliver Rudolph. © imago | Michael Westermann
Der Mehrteiler lief im Jahr 1998 auf Sat.1.
Der Mehrteiler lief im Jahr 1998 auf Sat.1. © dpa | Ursula Düren
In einer weiteren Hauptrolle: Hilmar Thate als Rudi Kranzow. Thate war im September im Alter von 85 Jahren gestorben.
In einer weiteren Hauptrolle: Hilmar Thate als Rudi Kranzow. Thate war im September im Alter von 85 Jahren gestorben. © imago | Michael Westermann
Auch in Dieter Wedels Mehrteiler „Der große Bellheim“ hatte Korte 1992 schon mitgespielt (im Bild: Mario Adorf, Will Quadflieg, Heinz Schubert, Dieter Wedel und Hans Korte, v.l.).
Auch in Dieter Wedels Mehrteiler „Der große Bellheim“ hatte Korte 1992 schon mitgespielt (im Bild: Mario Adorf, Will Quadflieg, Heinz Schubert, Dieter Wedel und Hans Korte, v.l.). © imago | imago stock&people
Angefangen hatte alles mit Musik: In den 1930er und 1940er Jahren in Bochum sang Korte im Kinderchor. „Wenn die Oper Köln nach Bochum kam, musste unser Kinderchor immer einspringen“, erinnert er sich. Bald schon durfte er kleinere Rollen spielen. Nach dem Abitur studierte er Musik in Köln und Detmold, blieb aber gleichzeitig am Theater.
Angefangen hatte alles mit Musik: In den 1930er und 1940er Jahren in Bochum sang Korte im Kinderchor. „Wenn die Oper Köln nach Bochum kam, musste unser Kinderchor immer einspringen“, erinnert er sich. Bald schon durfte er kleinere Rollen spielen. Nach dem Abitur studierte er Musik in Köln und Detmold, blieb aber gleichzeitig am Theater. © imago | Sven Simon
Ohne Schauspielausbildung wurde er in Augsburg engagiert, in den 1960er Jahren wurden die Münchner Kammerspiele auf ihn aufmerksam. Korte war der Mephisto in Goethes „Faust“ und Friedrich Dürrenmatts „König Johann“.
Ohne Schauspielausbildung wurde er in Augsburg engagiert, in den 1960er Jahren wurden die Münchner Kammerspiele auf ihn aufmerksam. Korte war der Mephisto in Goethes „Faust“ und Friedrich Dürrenmatts „König Johann“. © dpa | Ursula Düren
Immer wieder arbeitete er auch als Regisseur. In München, wo er seit rund 50 Jahren lebte, wurde er durch seine Arbeit an den Kammerspielen und am Residenztheater zur Institution.
Immer wieder arbeitete er auch als Regisseur. In München, wo er seit rund 50 Jahren lebte, wurde er durch seine Arbeit an den Kammerspielen und am Residenztheater zur Institution. © dpa | Ursula Düren
Den häufig ernsten Themen auf der Bühne standen seine nicht selten komödiantischen Fernsehfiguren gegenüber: Er wurde zum Serienstar und sorgte vor allem in Rollen als grummeliger Zeitgenosse für Unterhaltung – hier eine Szene aus der Krimi-Serie „Derrick“ mit Horst Tappert und Doris Schade.
Den häufig ernsten Themen auf der Bühne standen seine nicht selten komödiantischen Fernsehfiguren gegenüber: Er wurde zum Serienstar und sorgte vor allem in Rollen als grummeliger Zeitgenosse für Unterhaltung – hier eine Szene aus der Krimi-Serie „Derrick“ mit Horst Tappert und Doris Schade. © imago | KPA UnitedArchives
In fünfter Ehe war der gebürtige Bochumer mit der Schauspielerin Barbara Rath verheiratet. Wie seine Witwe am Mittwoch bekanntgab, wurde Hans Korte bereits am vergangenen Sonntag beigesetzt.
In fünfter Ehe war der gebürtige Bochumer mit der Schauspielerin Barbara Rath verheiratet. Wie seine Witwe am Mittwoch bekanntgab, wurde Hans Korte bereits am vergangenen Sonntag beigesetzt. © imago | teutopress
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