Essen. Die Show „Ran an den Mann“ geht in die zweite Staffel. Wayne und Annemarie Carpendale moderieren die Sendung – ein Spiel mit Klischees.

Brangelina hat sich in seine Einzelteile Brad Pitt und Angelina Jolie aufgelöst. Wie gut, dass es wenigstens bei Wayne (39) und Annemarie Carpendale (38) läuft wie am Schnürchen. Wie einst Kurt Felix und Paola oder Siegfried und Roy gehören auch die Carpendales, die schon einmal als „Brangelina des deutschen Fernsehens“ bezeichnet wurden, zu den Paaren, die zusammen auf der Bühne stehen. Ihre Gameshow „Ran an den Mann – Hält er, was sie verspricht?“ geht an diesem Freitag auf Sat.1 mit vier neuen Folgen in die zweite Staffel.

Dabei treten wieder jeweils fünf Paare im Kampf um 50.000 Euro gegeneinander an, darunter Stefan Stühler (Feuerwehrmann, 46) und Caren Stühler (Grafikerin, 41). Die Männer müssen als eine Art Gladiator martialische Aufgaben lösen, sich mit dem Vorschlaghammer durch eine Mauer klopfen, Kieselsteine durch Wasserbecken springen lassen und Loopings mit dem Fahrrad fahren. Die Frauen müssen die Leistungen ihres Schatzis richtig vorausahnen und auf ihn wetten. Erst in der Finalrunde steigen sie mit in die Arena.

Das Kind im Mann darf losgelassen werden

Als diese Redaktion die Carpendales in München am Telefon erreicht, suchen sie gerade eine neue Wohnung. Und auch sonst liegt viel an. Der Sohn von Entertainer Howard Carpendale und seine in Siegen aufgewachsene Frau haben ein paar „halbberufliche“ Oktoberfestabende hinter sich. Außerdem hat Annemarie als Moderatorin des ProSieben-Boulevardmagazins „Red“ einen harten Tag, denn die Redaktion steht Kopf wegen der plötzlichen Trennung von, genau, Brangelina.

Von Gestresstsein aber keine Spur, die beiden sind am Telefon genauso erfrischend wie vor der Kamera und werfen sich die Bälle routiniert zu. Sie verraten Privates, aber niemals so viel, dass es peinlich wird. Pärchenabende sind so eine Sache, diese beiden aber möchte man sofort bei sich zu Hause zum Raclette-Essen haben.

Nach der Show kracht es manchmal

„Die Spiele befreien das Kind im Mann“, sagt Wayne über seine Show. „Er darf ein bisschen Held sein.“ Das anzuschauen, verschafft einen unterhaltsamen Einblick in die Dynamik der einzelnen Paare. Manchmal kommt beim Zuschauer wohliges Gruseln auf, ein bisschen so, als beobachte man Paare samstags beim Ikea-Einkauf. Nach der Sendung kriegt mancher Kerl sein Fett weg, wie Wayne amüsiert belauscht hat: „Da wird aus Enttäuschung und gekränkter Ehre schon mal ein echter Krach.“

Der Mann als Macher, die Frau als anfeuernde Beobachterin – ist das noch zeitgemäß? „Wir spielen mit den Klischees, um über sie zu lachen“, sagt Wayne Carpendale. Zum Lachen fanden das bei der ersten Staffel aber nicht alle. Kritiker empörten sich, die Show würde auf Stereotypen herumreiten. „Die Geschlechter haben nun einmal unterschiedliche Stärken und Schwächen“, sagt Wayne dazu.

Klassische Rollenverteilung im Hause Carpendale

Wie bei den Kandidaten in der Show ist auch bei den Carpendales daheim manche Rolle klassisch verteilt. Er kümmert sich um die Technik, sie um die Dekoration. „Das Ungerechte: Annemarie erwartet Lob für die neuen Blumen in der Vase, die Technik wird von ihr aber einfach so hingenommen“, beklagt sich Wayne. Wer über solche Dinge streitet, dem muss es gut gehen.

Sat.1, 20.15 Uhr