Hannover. Ein RTL-Reporter nimmt vor laufender Kamera LSD und Ecstasy. Was wenig kinderfreundlich klingt, ist für Medienwächter aber in Ordnung.

Der RTL-Journalist Jenke von Wilmsdorff hat mit einer Drogen-Reportage für Diskussionen gesorgt. Nach der Sendung „Das Jenke-Experiment“ vom 5. September gab es Bedenken, der Drogenkonsum im Fernsehen sei verherrlicht worden. Die Landesmedienanstalt von Niedersachsen hat nun entschieden: Das war nicht der Fall.

Die Anstalt habe die Sendung geprüft und keinen entsprechenden Anfangsverdacht festgestellt, teilte die Medienaufsicht am Montag in Hannover mit. Der Konsum von Drogen werde weder verharmlost noch verherrlicht.

Mediziner hatten Konsum überwacht

Der RTL-Reporter hatte in der Sendung harte Drogen getestet. Der Reporter nahm unter medizinischer Aufsicht unter anderem Ecstasy und LSD ein, berichtete von Glücksgefühlen, aber auch von Depressionen danach.

Für die Medienwächter seien Risiken und negative Wirkungen ausführlich und eindringlich dargestellt worden. Tatsächlich hatte von Wilmsdorff auch Drogenabhängige während ihrer Therapie begleitet und über Rückfälle und die negativen Folgen für die Abhängigen berichtet.

Jenke von Wilmsdorff wollte vor Konsequenzen warnen

Von Wilmsdorff sagte der „Bild“-Zeitung, er habe die Wirkung der Drogen authentisch beschreiben wollen. Der Sender RTL erklärte, Drogenkonsum werde in der Sendung nicht verherrlicht, sondern eingeordnet, um vor den zerstörerischen Konsequenzen zu warnen. (ac/epd)