Berlin. Daniela Katzenberger gibt die Christina Aguilera, Dschungelkönig Menderes den Backstreety Boy: Das waren die Höhepunkte der RTL-Show.

Was in einer Stunde des Lebens alles möglich ist: Hunderte Kinder werden geboren, zwölf 5-Minuten-Terrinen werden fertig, ein Paketbote gibt 43 Lieferungen bei nie ausgewählten Wunschnachbarn ab. Außer am BER kann in einer Stunde viel passieren, weswegen es doch nur verständlich ist, dass Luna Schweiger wirklich Besseres zu tun hat als zu trainieren. Sie und ihre Mutter stehen zwar in der zweiten Folge von „Dance Dance Dance“. Doch zur besten Sendezeit am Freitagabend auf RTL wieder als Spice Girl zu performen – ne, das muss nicht sein. Fräulein Schweiger macht lieber Päuschen.

Dabei stehen die Jungschauspielerin, ihre Mutter und fünf weitere Promi-Paare auch in der zweiten Folge von „Dance Dance Dance“ vor der erneuten Herausforderung, die größten Videos der Musikgeschichte möglichst originalgetreu nachzutanzen. Aber ist ja weiter nichts.

Den Start macht eine motivierte, wenn auch von ihrer Attraktivität zwischenzeitlich nicht angefixte Frau Katzenberger mit „Genie In A Bottle“ von Christina Aguilera. Die 28-Jährige tanzt nicht wie von einem anderen Stern, wird sich mit dem Auftritt aber auch in keine mittelschwere Publicity-Krise stürzen. Der zweite Auftritt mit ihrem neuen Gatten Lucas Cordalis wäre dagegen beinahe schief gegangen. Er soll sie während des Auftritts zu „Rhythm Is A Dancer“ von Snap auf die Schultern nehmen, während sie hinter ihm im Handstand steht.

Erstmals zehn Punkte von Thomalla

Doch Lucas geht, huppsala, die Puste aus. Gut (fürs Eheglück), dass zwei Background-Tänzer die „Katze“ gerade noch auf seine Schultern hieven können. Das Sportler-Duo, bestehend aus Olympiaturner Philipp Boy und Freestyle-Skier Bene Mayr, performt zu „U Can’t Touch This“ von MC Hammer unterdessen in Kostümen, die man seinem schlimmsten Feind nicht auf den Leib wünscht. Wenigstens lassen die Latex-Anzuge genug Platz, dass die Sportler Publikum und Jury mit viel Bauchmuskeln bezirzen. Frau Thomalla ist völlig von der Rolle und vergibt das erste Mal bei „Dance Dance Dance“ zehn Punkte.

Dschungelkönig Menderes und DSDS-Gewinnerin Aneta geben zu „Everybody“ die Backstreet Boys. Was die Kontrahenten frenetisch beklatschten (Ist so viel Zustimmung untereinander eigentlich noch RTL-gerecht?), sieht die Jury die Performance eher ernüchtert. Um dem armen Mann aber nicht vollkommen vors Tanzbein zu stoßen, lässt DJ Bobo Menderes wissen, dass Menderes sich wieder „reingewuselt“ habe. Katastrophe abgewendet.

Auftritt des Abends mit „Mr. Sixpack“

Diese Gelegenheit nutzt selbstverständlich auch Frau Thomalla. Der DSDS-Dauergast pflegt ihrer Meinung nach noch immer zu wenig Kontakt zu den Frauen. Was soll sie machen? Menderes ab ans Dekolleté, das dem Spätsommer noch einmal Hallo sagt, Tanznummer hinlegen, „Super-Oberhammer-Geil!“ rufen, fertig. Schon erfüllt sich für den „Sänger“ ein „Lebenstraum“. Er darf in seinem Solo-Auftritt sein Vorbild und größtes Idol – neben Dieter Bohlen, versteht sich – nacheifern. Mit Michael Jacksons „Bad“ tanzt sich Menderes mit einer soliden Leistung in die Herzen der Jury und Zuschauer. Fein gemacht.

Den Auftritt des Abends legen aber zweifelsfrei Sabia Boulahrouz und Bachelor Leonard Freier aka „Mr. Sixpack“ hin. Für das „Tanz-Paar“ stand Dirty Dancing auf dem Programm. Frau Boulahrouz ereiferte sich für die Kamera („Wie können die uns denn sowas geben?“), während Freier angeblich den Heber nicht kennt, eine der legendärsten Tanzfiguren. Wo war er gleich die letzten 30 Jahre?

Trotz Probe im Schwimmbad passt es bei der Aufführung dann, wenn auch nicht perfekt. Sabia lasst die Arme lieber am Körper, um nicht kopfüber von der Bühne ins Dekolleté́́ von Frau Thomalla zu fliegen. Im weiteren Verlauf von „Dance Dance Dance“ muss sich Herr Freier in die Rolle von Performance-Ass Ricky Martin hineinversetzen. Im strömenden Regen vollführt er mit seiner Tänzerin einen Akt, der sonst im Spätspätprogramm gesendet würde. Aber auf die 60 Minuten früher oder später kommt es ja dann wohl auch nicht mehr an.