Berlin. Im Februar kehrte Tanja Szewczenko zu „Alles was zählt“ zurück. Zum Serien-Jubiläum geht’s nun auch aufs Eis. Allerdings nicht alleine.

Zehn Jahre ist es her, dass die erste Folge der RTL-Serie „Alles was zählt“ (AWZ) über die Bildschirme flimmerte. Damals wie heute dreht sich alles um das Thema Eiskunstlauf – gespickt mit Liebe und Intrigen. Ab Folge eins dabei: Tanja Szewczenko als Diana Sommer. Die ehemalige Eiskunstläuferin verließ die Serie allerdings 2009 wieder. Im Februar, sieben Jahre später, feierte sie ihr großes Comeback – quasi pünktlich zur Jubiläumswoche, die am Montag startet. Für die 39-Jährige fühlt sich das alles an wie nach Hause kommen, sagt sie im Interview mit unserer Redaktion.

Wie kam es zu deiner Rückkehr zu AWZ?

Tanja Szewczenko: 2014 kam schon die Idee auf, mich wieder zurückzuholen. Da hatte ich jedoch noch andere Projekte und war außerdem mit meiner Tochter beschäftigt. Dann ist die Produktion 2015 noch einmal auf mich zugekommen und dann habe ich mich dafür entschieden. Es ist ein tolles Produkt und auch irgendwie meine Serie. Da habe ich gesagt: Ich bin ab Februar 2016 wieder dabei.

Bist du wieder gut am Set aufgenommen worden?

Szewczenko: Ja, es war echt witzig, weil ich die letzten Jahre tatsächlich nicht mehr dort war. Es ist der Wahnsinn, wie viele Leute ich nach all den Jahren wiedergetroffen habe – vor wie auch hinter der Kamera. Es war ein bisschen wie nach Hause kommen. Man hatte fast das Gefühl, hier sei die Zeit stehengeblieben. Ein schönes Gefühl.

Konntest du dich schnell in deine alte Rolle einfinden oder musstest du dich länger damit beschäftigen?

Szewczenko: Teils teils. Natürlich habe ich mich wieder auf meinen Einstieg vorbereitet. Ich habe das Wesen von Diana wieder aus der Schublade hervorgekramt. Ein Wesen von einem Menschen verändert sich ja nicht, allerdings entwickelt man sich weiter. Nun musste ich bei Diana natürlich gedanklich eine große Zeitlücke füllen. Diana ist erwachsener geworden, hat sich entwickelt, ist reifer und souveräner geworden. Mit der Produzentenabteilung und der Chefautorin habe ich besprochen, wo die Reise hingehen und wie die Rolle angelegt werden soll. Es ist ein wenig die alte-neue Diana.

Deine fünfjährige Tochter Jona hat ebenfalls einen Auftritt bei AWZ – wie und wieso kam es dazu?

Tanja Szewczenkos Tochter Jona beim Dreh der Jubiläumsfolge von AWZ.
Tanja Szewczenkos Tochter Jona beim Dreh der Jubiläumsfolge von AWZ. © RTL/Kai Schulz | RTL/Kai Schulz

Szewczenko: Das ist für das Jubiläum entstanden. Meine Tochter hatte immer wieder gesagt, dass sie gerne mit mir arbeiten möchte. Sie war bereits bei den „Anrheinern“ mein Serienbaby. Dort hab ich gedreht, als ich schwanger war und schon acht Wochen nach der Geburt war ich wieder zurück am Set. Damals wurde die Schwangerschaft in die Serie integriert. Natürlich kann sich meine Tochter daran nicht mehr erinnern, aber sie weiß es aus Erzählungen. Nun hat sie mir mit ihrem Wunsch, wieder mit mir zu arbeiten, in den Ohren gelegen. Also habe ich den Regisseur der Jubiläumsfolge gefragt, was er von der Idee hält, wenn meine Tochter ein Blumenmädchen auf dem Eis spielt. Dann ist sie glücklich und ich habe wieder Ruhe zu Hause. Die Idee kam gut an – beim Regisseur und bei Jona.

Hat deine Tochter nun Blut geleckt und will auch schauspielern?

Szewczenko: Ja, momentan möchte sie allerdings nur mit Mama zusammen schauspielern. Sie mag jedoch das Rampenlicht. Letztes Jahr hatte sie bereits ihre erste Ballettaufführung. Und während andere Kinder vielleicht den großen Auftritt scheuen, hat sie keine Probleme vor Menschen aufzutreten. Da hat sie einfach Lust drauf. Ich kann sie da nur unterstützen. Ob sie Talent hat, wird sich später zeigen. Vielleicht ist es aber auch nur eine Phase und sie wird später Friseurin oder Steuerberaterin. Kinder müssen sich ausprobieren.

Viele Prominente haben ein Problem damit, ihre Kinder öffentlich zu zeigen. Wie sieht das bei dir aus? Hattest du keine Bedenken?

Szewczenko: Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir sehr offensiv damit umgehen, da ich eben in der Öffentlichkeit stehe. Für meinen Mann war das auch ok. Ich glaube, dass man das in einem gesunden Rahmen schon machen kann, zumindest wenn das Kind Lust darauf hat. Es ist ja keine schlechte Branche, ich lebe da ja auch ganz gut von. Man darf aber als Eltern dem Kind nicht den Weg vorgeben. Wir haben keine Erwartungen an Jona, wir wollen nur das unterstützen, was sie möchte. Wenn sie das nun nicht gemocht und lieber Fußball gespielt hätte, dann hätte sie das machen können.

Nicht nur deine Tochter, sondern auch dein Mann spielte zum Jubiläum mit. Welche Rolle übernahm dein Mann ?

Tanja Szewczenkos Mann Norman war ebenfalls beim Dreh dabei.
Tanja Szewczenkos Mann Norman war ebenfalls beim Dreh dabei. © RTL/Kai Schulz | RTL/Kai Schulz

Szewczenko: Ich habe als Diana Sommer einen großen Lauf, für den ich auch die kreative Leitung innehatte. Dafür hatte ich mir auch geschichtlich etwas überlegt und brauchte dafür einen Eislaufpartner. Wer hätte da besser gepasst als mein Mann, mit dem ich nach meiner Zeit bei AWZ noch anderthalb Jahre als Eislaufpaar bei großen Shows unterwegs war? Für mich war klar, dass er dabei sein muss. Es war wirklich der reinste Familienausflug.

Stehst du selbst noch auf dem Eis?

Szewczenko: Bis 2010 sind wir noch viele Shows gelaufen, dann war ich schwanger, danach war ich drei Jahre beim WDR und hatte andere Projekte. Da war ich gar nicht mehr auf dem Eis. Für den Jubiläumslauf war das nun auch relativ knapp, da hatte ich sechs Wochen Zeit, mich neben den Dreharbeiten vorzubereiten. Es ist nicht so, dass ich die Sachen nicht mehr kann, aber man muss auch die Kraft und die Kondition haben, um bei den Dreharbeiten durchzuhalten. Zwar sieht man am Ende nur zwei bis drei Minuten im Fernsehen, der Dreh dauerte allerdings vier bis fünf Stunden. Somit hatte ich mich in den sechs Wochen auf Kraft-, Ausdauer- und Eistraining konzentriert – in den Drehpausen sowie vor und nach der Arbeit.

Wie sah deine AWZ-Pause aus?

Szewczenko: Bis 2010 bin ich Eisshows gelaufen, bin dann schwanger geworden und habe in derselben Woche erfahren, dass ich eine Rolle bei der WDR-Serie „Die Anrheiner“ bekommen habe. Anfang 2011 habe ich noch während meiner Schwangerschaft mit den Dreharbeiten angefangen. Nach achtwöchiger Babypause ging es direkt weiter. Ende 2013 wurde die Serien dann leider komplett abgesetzt. 2014 kam „Let’s Dance“ und 2015 hatte ich etwas ruhiger angehen lassen und mich eher auf kleinere Projekte konzentriert, wie Episodenrollen bei „Soko“. Danach kam auch schon der Wiedereinstieg bei AWZ.

War deine Rückkehr direkt dauerhaft eingeplant oder eigentlich nur als Gastrolle?

Tanja Szewczenko mit ihrem Mann Norman Jeschke und Tochter Jona.
Tanja Szewczenko mit ihrem Mann Norman Jeschke und Tochter Jona. © RTL / Willi Weber | RTL / Willi Weber

Szewczenko: Am Anfang wollten wir erst einmal ein paar Monate schauen, wie es läuft – auch für uns als Familie. Wir musste auch sehen, wie es organisatorisch funktioniert, da mein Mann nun in der Baubranche arbeitet und viel unterwegs ist. Es muss schließlich jemand fürs Kind da sein. Nun haben wir einen guten Weg gefunden – und auch die Zuschauer haben Spaß daran, Diana Sommer wieder im TV zu sehen. Deshalb ging es sehr schnell in die Verlängerung.

Wie bekommst du Familie und Arbeit unter einen Hut?

Szewczenko: Wir bekommen zum Glück viel Unterstützung von meiner Mutter. Auf sie können wir uns immer 100-prozentig verlassen.

Was macht die Serie in deinen Augen so besonders?

Szewczenko: Natürlich, dass wir eine Sportlerserie sind und es um Eiskunstlauf geht. Das ist ein Leistungssport, der sehr graziös ist und dadurch schön anzusehen. Aber auch was der Leistungssport im weitesten Sinne widerspiegelt, spielt eine wichtige Rolle: Disziplin und Durchhaltevermögen, Umgang mit Siegen und Niederlagen, Teamfähigkeit. Ich glaube, die Zuschauer können sich darin wiederfinden.