Berlin. Bei „Promi Big Brother“ bilden Menschen mit Vergangenheit eine tückische WG. Die ersten Kanidaten sind schon bekannt – weitere folgen.

Es gibt Sendungen, die sind wie ein Verkehrsunfall. Man will nicht hinsehen und tut es doch. Am heutigen Freitag ziehen wieder zwölf Menschen, deren Tätigkeit meist mit dem Zusatz „Ex“ versehen ist, in „Deutschlands ungerechteste Wohngemeinschaft“. Mit diesem Superlativ bewirbt der Sender Sat.1 das Sozialneid-Experiment „Promi Big Brother“ tatsächlich, als sei „ungerecht“ eine Auszeichnung. Denn im „Big Brother“-Haus wohnen die einen im Luxus, die anderen im Keller.

Alle Fakten zu „Promi Big Brother“

John de Mol ist sozusagen der Vater von „Promi Big Brother“. Der niederländische Produzent erfand das Format „Big Brother“, bei dem Normalsterbliche in den TV-Container geschickt werden, und brachte es 1999 in den Niederlanden und 2000 in Deutschland ins Fernsehen.
John de Mol ist sozusagen der Vater von „Promi Big Brother“. Der niederländische Produzent erfand das Format „Big Brother“, bei dem Normalsterbliche in den TV-Container geschickt werden, und brachte es 1999 in den Niederlanden und 2000 in Deutschland ins Fernsehen. © imago stock&people | imago stock&people
2013 wurde die erste Staffel „Promi Big Brother“ mit mehr oder weniger prominenten Bewohnern erstmals im deutschen TV ausgestrahlt. Der Bruder von Linda de Mol (rechts) hat sich auch Shows wie „The Voice“ oder „Newtopia“ ausgedacht.
2013 wurde die erste Staffel „Promi Big Brother“ mit mehr oder weniger prominenten Bewohnern erstmals im deutschen TV ausgestrahlt. Der Bruder von Linda de Mol (rechts) hat sich auch Shows wie „The Voice“ oder „Newtopia“ ausgedacht. © imago stock&people | imago stock&people
In der Show leben zwölf Prominente zwei Wochen lang in einem Haus zusammen. Die eine Gruppe „oben“ in einem Luxus-Bereich, die andere „unten“ in spartanischer Umgebung. In den nicht ganz so hübschen Teil können die Stars kommen, wenn sie Aufgaben nicht richtig erfüllen. Oder wenn Zuschauer sie zur Strafe hinein wählen. In regelmäßigen Abständen muss ein Teilnehmer das Haus verlassen. Wer am Ende übrig bleibt, hat die Staffel gewonnen.
In der Show leben zwölf Prominente zwei Wochen lang in einem Haus zusammen. Die eine Gruppe „oben“ in einem Luxus-Bereich, die andere „unten“ in spartanischer Umgebung. In den nicht ganz so hübschen Teil können die Stars kommen, wenn sie Aufgaben nicht richtig erfüllen. Oder wenn Zuschauer sie zur Strafe hinein wählen. In regelmäßigen Abständen muss ein Teilnehmer das Haus verlassen. Wer am Ende übrig bleibt, hat die Staffel gewonnen. © obs | SAT.1
Moderiert wird die aktuelle Staffel von Jochen Schropp und Désirée Nick. Die Komikerin nahm im vergangenen Jahr an der Show teil.
Moderiert wird die aktuelle Staffel von Jochen Schropp und Désirée Nick. Die Komikerin nahm im vergangenen Jahr an der Show teil. © Sat.1 | Arne Weychardt
Jochen Schropp moderiert bereits zum dritten Mal.
Jochen Schropp moderiert bereits zum dritten Mal. © Sat.1 | Willi Weber
Aaron Troschke (der auch mal im TV-Container saß) wird aus seiner Web Lounge rund um die Show berichten und den Moderatoren erklären, was unter #PromiBB im Netz los ist.
Aaron Troschke (der auch mal im TV-Container saß) wird aus seiner Web Lounge rund um die Show berichten und den Moderatoren erklären, was unter #PromiBB im Netz los ist. © SAT.1 | Guido Engels
Im Anschluss an „Promi Big Brother“ diskutieren Jochen Bendel und Melissa Khalaj in ihrer „Late Night Show“ über die Geschehnissen im TV-Container. Die Sendung wird auf Sixx ausgestrahlt.
Im Anschluss an „Promi Big Brother“ diskutieren Jochen Bendel und Melissa Khalaj in ihrer „Late Night Show“ über die Geschehnissen im TV-Container. Die Sendung wird auf Sixx ausgestrahlt. © sixx | Willi Weber
Zu den bisherigen „Promi Big Brother“-Gewinnern gehören Jenny Elvers (2013) und …
Zu den bisherigen „Promi Big Brother“-Gewinnern gehören Jenny Elvers (2013) und … © imago/Future Image | imago stock&people
… „Wer wird Millionär“-Teilnehmer Aaron Troschke (2014). Auch …
… „Wer wird Millionär“-Teilnehmer Aaron Troschke (2014). Auch … © imago/Jan Huebner | imago stock&people
… Ex-Fußballer David Odonkor (2015) hielt es zwei Wochen lang in der etwas anderen Wohngemeinschaft aus.
… Ex-Fußballer David Odonkor (2015) hielt es zwei Wochen lang in der etwas anderen Wohngemeinschaft aus. © imago/Future Image | imago stock&people
Die Show-Teilnehmer gehören nicht immer zu den bekanntesten TV-Größen. Wohl jeder Zuschauer wird aber Teilnehmer David Hasselhoff kennen. Der US-Star war in der ersten Staffel dabei, verließ das Haus aber aus persönlichen Gründen freiwillig.
Die Show-Teilnehmer gehören nicht immer zu den bekanntesten TV-Größen. Wohl jeder Zuschauer wird aber Teilnehmer David Hasselhoff kennen. Der US-Star war in der ersten Staffel dabei, verließ das Haus aber aus persönlichen Gründen freiwillig. © imago/APress | imago stock&people
So verpasste er „Baywatch“-Kollegin Pamela Anderson. Sie ging für drei Tage als Gast in den TV-Container. Nachts verließ sie aber das Haus und schlief im Hotel – eine Ausnahme.
So verpasste er „Baywatch“-Kollegin Pamela Anderson. Sie ging für drei Tage als Gast in den TV-Container. Nachts verließ sie aber das Haus und schlief im Hotel – eine Ausnahme. © imago/Independent Photo Agency | imago stock&people
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Das einzig Gerechte: Kameras sind überall. Immer. Außerdem müssen sich alle Bewohner Aufgaben stellen, um für Privilegien und gegen Entbehrungen zu kämpfen. Das verspricht Eskalationen, zumal hier besonders exzentrische Charaktere zusammengepfercht werden. Moderiert wird das Ganze von Jochen Schropp und Zyankali-Zunge Désirée Nick. Fünf Kandidaten bestätigte der Sender bis Redaktionsschluss.

Mario Basler (47), Ex-Nationalfußballer: Der einzige echte Star. Er könnte der Tonangeber werden und versprach schon „aufzuräumen“, in welchem Wortsinn auch immer er das meint. Allerdings erwartet ihn Gegenwind: Er schnarcht und raucht. Sein Kommando ans Produktionsteam – „bitte Aschenbecher aufstellen“ – klingt nicht so, als wollte er sein Laster einschränken.

Joachim Witt (67), Ex-NDW-Star : Als „Goldener Reiter“ stand er ganz „hoch auf der Leiter“. Das war 1981. Er könnte sich zum Knurrhahn der WG entwickeln. Der Gedanke, mit anderen in einem Raum zu schlafen, nicht allein sein zu können und 24 Stunden von Kameras beobachtet zu werden, löst „Unbehagen“ bei ihm aus. Klingt, als wäre er fürs „Big Brother“-WG-Leben so geeignet wie ein Vegetarier für eine Ausbildung zum Metzger.

Ben Tewaag (40), Ex-Moderator: Pöbeleien, Schlägereien, Drogenexzesse: Tewaag ist der Albtraummitbewohner. Allerdings hat er Erfahrung mit begrenzten Räumlichkeiten. Er saß schon mehrere Monate in Haft. Allein seine Teilnahme an der Trash-Show wird seiner ehrbaren Mutter Uschi Glas zusetzen. Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, riesengroße Sorgen

Natascha Ochsenknecht (51), Ex-Model: Sie setzt sich gern mit „bösen Menschen“ auseinander, sagt sie. Da wartet mit Ben Tewaag eine echte Herausforderung auf sie. Bei drei Kindern ist ihr nichts Menschliches fremd, sie könnte sich zur WG-Mutti entwickeln. Ihr Herz sitzt am rechten Fleck und hüpft von da gern auf die Zunge – beste Voraussetzung, denn Diskretion ist im Haus nicht gefragt. „Allerdings fahre ich aus der Haut, wenn man andere ungerecht behandelt oder beschimpft. Dann werde ich zu Robin Hood.“ Außerdem kann sie laut Eigenaussage durchs Handauflegen heilen – perfekt bei Wehwehchen ihrer Mitbewohner.

Cathy Lugner (26), Ex-Playmate : Die Barbie-Verehrerin will beweisen, dass sie kein Püppchen ist. Mit den Kameras hat sie kein Problem: „Ich poste ja auch Bilder von mir ungeschminkt oder beim Zähneputzen. Das ist es, was die Leute sehen wollen.“ Da versteht es also jemand zu fesseln. Am meisten fehlen wird ihr – nein, nicht ihr Gatte, Baulöwe Richard Lugner (83) –, sondern ihr Smartphone.

K Sat.1, Freitag um 20.15 Uhr