Berlin. Bei „Promi Big Brother“ bilden Menschen mit Vergangenheit eine tückische WG. Die ersten Kanidaten sind schon bekannt – weitere folgen.
Es gibt Sendungen, die sind wie ein Verkehrsunfall. Man will nicht hinsehen und tut es doch. Am heutigen Freitag ziehen wieder zwölf Menschen, deren Tätigkeit meist mit dem Zusatz „Ex“ versehen ist, in „Deutschlands ungerechteste Wohngemeinschaft“. Mit diesem Superlativ bewirbt der Sender Sat.1 das Sozialneid-Experiment „Promi Big Brother“ tatsächlich, als sei „ungerecht“ eine Auszeichnung. Denn im „Big Brother“-Haus wohnen die einen im Luxus, die anderen im Keller.
Alle Fakten zu „Promi Big Brother“
Das einzig Gerechte: Kameras sind überall. Immer. Außerdem müssen sich alle Bewohner Aufgaben stellen, um für Privilegien und gegen Entbehrungen zu kämpfen. Das verspricht Eskalationen, zumal hier besonders exzentrische Charaktere zusammengepfercht werden. Moderiert wird das Ganze von Jochen Schropp und Zyankali-Zunge Désirée Nick. Fünf Kandidaten bestätigte der Sender bis Redaktionsschluss.
Mario Basler (47), Ex-Nationalfußballer: Der einzige echte Star. Er könnte der Tonangeber werden und versprach schon „aufzuräumen“, in welchem Wortsinn auch immer er das meint. Allerdings erwartet ihn Gegenwind: Er schnarcht und raucht. Sein Kommando ans Produktionsteam – „bitte Aschenbecher aufstellen“ – klingt nicht so, als wollte er sein Laster einschränken.
Joachim Witt (67), Ex-NDW-Star : Als „Goldener Reiter“ stand er ganz „hoch auf der Leiter“. Das war 1981. Er könnte sich zum Knurrhahn der WG entwickeln. Der Gedanke, mit anderen in einem Raum zu schlafen, nicht allein sein zu können und 24 Stunden von Kameras beobachtet zu werden, löst „Unbehagen“ bei ihm aus. Klingt, als wäre er fürs „Big Brother“-WG-Leben so geeignet wie ein Vegetarier für eine Ausbildung zum Metzger.
Ben Tewaag (40), Ex-Moderator: Pöbeleien, Schlägereien, Drogenexzesse: Tewaag ist der Albtraummitbewohner. Allerdings hat er Erfahrung mit begrenzten Räumlichkeiten. Er saß schon mehrere Monate in Haft. Allein seine Teilnahme an der Trash-Show wird seiner ehrbaren Mutter Uschi Glas zusetzen. Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, riesengroße Sorgen
Natascha Ochsenknecht (51), Ex-Model: Sie setzt sich gern mit „bösen Menschen“ auseinander, sagt sie. Da wartet mit Ben Tewaag eine echte Herausforderung auf sie. Bei drei Kindern ist ihr nichts Menschliches fremd, sie könnte sich zur WG-Mutti entwickeln. Ihr Herz sitzt am rechten Fleck und hüpft von da gern auf die Zunge – beste Voraussetzung, denn Diskretion ist im Haus nicht gefragt. „Allerdings fahre ich aus der Haut, wenn man andere ungerecht behandelt oder beschimpft. Dann werde ich zu Robin Hood.“ Außerdem kann sie laut Eigenaussage durchs Handauflegen heilen – perfekt bei Wehwehchen ihrer Mitbewohner.
Cathy Lugner (26), Ex-Playmate : Die Barbie-Verehrerin will beweisen, dass sie kein Püppchen ist. Mit den Kameras hat sie kein Problem: „Ich poste ja auch Bilder von mir ungeschminkt oder beim Zähneputzen. Das ist es, was die Leute sehen wollen.“ Da versteht es also jemand zu fesseln. Am meisten fehlen wird ihr – nein, nicht ihr Gatte, Baulöwe Richard Lugner (83) –, sondern ihr Smartphone.
K Sat.1, Freitag um 20.15 Uhr