Hamburg. Journalistin Anja Reschke hat sich im ARD-Magazin „Panorama“ erneut zur Flüchtlingsthematik geäußert. Sie beklagt den Stimmungswechsel.

Ein Jahr nach ihrem viel beachteten Kommentar in den „Tagesthemen“ hat sich die NDR-Journalistin Anja Reschke erneut zum Thema Flüchtlinge geäußert – und wieder deutliche Reaktionen hervorgerufen. In einem Kommentar im ARD-Magazin „Panorama“ beklagte die 43-Jährige am Donnerstagabend einen Stimmungswechsel in Deutschland. „Diejenigen, die nichts tun als Motzen und Hetzen, bestimmen heute den Ton.“ Menschen, denen das Schicksal von Flüchtlingen nahegehe, würden als „Willkommensklatscher“ und „linke Gutmenschen“ verhöhnt.

Gleichzeitig betonte Reschke, was Deutschland im vergangenen Jahr geschafft habe: Als einziges großes Land in Europa habe man die Grenzen nicht dicht gemacht, Behörden hätten Flüchtlinge versorgt und Freiwillige würden ihnen noch immer täglich helfen. „Wenn man schon stolz sein will auf Deutschland, dann vielleicht doch mal darauf.“

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„Tagesthemen“-Kommentar löste Debatte aus

Die Reaktionen auf der „Panorama“-Facebook-Seite waren überwiegend positiv. Bis zum Freitagmorgen drückten Tausende Menschen gefällt mir, das Video wurde ebenso oft geteilt. Ein Nutzer schrieb aber auch: „Nichts wurde geschafft. Hätte der Balkan nicht dicht gemacht, möchte ich nicht wissen, wie es hier geendet hätte, und wo die rechten Parteien heute stünden.“

Mit ihrem „Tagesthemen“-Kommentar hatte Reschke im August 2015 eine hitzige Diskussion hervorgerufen. Damals appellierte sie, sich gegen rechte Hetze zu stellen. (dpa)