Berlin. Das Haus sicherer machen? Im Werbespot eines Start-ups zieht ein Donald-Trump-Double dazu die Waffe. Dann geht’s um smartere Lösungen.

Autovermieter Sixt lässt bewusst die Finger davon, ein Unternehmen aus Berlin dagegen greift zu: Das Start-up Tink setzt auf die Reizfigur Donald Trump in Werbespots, die in den kommenden Monaten ständig zu sehen sein werden. Das Unternehmen will zeigen, wie man sein Haus smarter schützt als mit der Waffe.

Der Spot beginnt mit der amerikanischen Nationalhymne. Vor blau-weiß-rotem Hintergrund folgt der Auftritt eines Mannes mit seltsamer Frisur, der von Schönheiten flankiert an ein Rednerpult mit der Aufschrift „Trumpf“ tritt. Klar, dass dieser Mann nur eine Antwort auf die Frage kennt, wie er sein Haus gegen Einbrecher sichert: „Get a gun“, „besorg dir eine Waffe“. Auf Youtube ist der Werbefilm auch noch betextet mit #makeyourhomesafeagain – eine Anleihe an Trumps Motto „Make America great again“.

An der Stelle folgt im Spot ein Schnitt. Das Unternehmen zeigt „smartere“ Lösungen: Tink ist eine Plattform für Produkte verschiedener Hersteller zur Vernetzung der Wohnung, das sogenannte Connected Home. Mit dem Trump-Spot will Tink seine Bekanntheit schnell steigern. Er wird im August von Freitag an noch 112 Mal geschaltet, insgesamt soll er 1700 Mal ausgestrahlt werden: Trump-Dauerfeuer.

Sixt hat Sorge vor Rechtsstreit

Im Gegensatz dazu will der für provokante Werbung bekannte Autovermieter Sixt vor dem US-Präsidentschaftskandidaten in der Werbung Halt machen. Er habe mehrere Entwürfe mit dem Politiker auf seinem Schreibtisch liegen, verriet Vorstandschef Erich Sixt am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. In vielen Ländern steigerte Sixt in der Vergangenheit die Bekanntheit seiner Autovermietung durch provokante Darstellungen von Politikern, oft garniert mit ironischen Sprüchen. Sixt nutzt dazu allerdings ungefragt Fotos der echten Politiker.

Er hätte auch gerne mit Trump geworben, sagte der Firmenchef. Allerdings hätten die Anwälte angesichts der unabsehbaren Folgen eines Rechtsstreits in den USA davon abgeraten. „Das hat uns die Lust verdorben.“ Diese Art der Werbung funktioniere überall gut, erläuterte der Vorstandschef. Sixt habe in Frankreich den Staatspräsidenten auf dem Weg zu seiner Geliebten auf dem Roller gezeigt oder in Spanien Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Ansprache zum Sparen halten lassen. „In den USA ist das schwieriger.“

Die Trump-Spots von Tink werden ausschließlich auf den Sendern der ProSiebenSat.1-Mediengruppe laufen. Hintergrund: Einer der Gründer des Unternehmens ist Marius Lissautzki, ein ehemaliger Manager von ProSiebenSat.1 Media. Und neben Rocket Internet hat das Unternehmen die ProSiebenSat.1-Mediengruppe als Investor gewinnen können. (mit dpa)