Essen. Die Dokumentation „Dragon Girls“ zeigt Asiens Amazonen, die als Topstars gefeiert werden. Dazu gehört unter anderem ein Bond-Girl.

In Asien sind sie Superstars, viele von ihnen haben es bis nach Hollywood geschafft. Doch die Namen sind hierzulande meist nur Filmfans bekannt. Dabei gehören viele der Schauspieler zu den bestbezahlten Darstellern weltweit. Die aus Malaysia stammende Michelle Yeoh, vor allem bekannt als Bond-Girl in „Der Morgen stirbt nie“, spielte in dem preisgekrönten Film „Tiger & Dragon“ des Regisseurs Ang Lee die Hauptrolle der Kämpferin mit dem Schwert. Bei dem Oscar-prämierten Epos mit von der Partie war auch Zhang Ziyi, in China eine Berühmtheit.

Der Filmemacher Yves Montmayeur zeigt mit seiner Dokumentation „Dragon Girls“ die Besonderheit der Schauspielerinnen aus Fernost, die vor allem in Actionfilmen zeigen, was sie drauf haben.

Akrobatik, Kampfkunst, Schwertkämpfe

In Ausschnitten aus „Tiger & Dragon“ sieht man, wie Yeoh durch die Luft wirbelt und mit dem Schwert hantiert, wie sie Akrobatik und Kampfkunst vereint. Am Anfang sei es nicht einfach gewesen, sich in der Männerdomäne Actionfilm zu behaupten. „Aber die Zeiten haben sich geändert, in Asien wird eine weibliche Heldin heute ohne Weiteres akzeptiert“, sagte Schauspielerin Michelle Yeoh.

Und Zhang Ziyi ergänzte: „Ich glaube, du musst als Schauspielerin einen Prozess durchlaufen, dein Image als schmückende Blumenvase zerschlagen, wenn du das geschafft hast, wird alles viel einfacher.“ Yeoh erzählt von ihren Dreharbeiten mit Schauspieler Jackie Chan, und wie sie sich gegenseitig Tricks beigebracht haben. In der Doku wird deutlich, dass Action mehr ist als wildes Hin- und Hergerenne, sondern auf exzellenter Körperbeherrschung beruht.

Die Doku stellt auch Chinas Stars Fan Bingbing („X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“) und Zhao Wei („Mulan – Legende einer Kriegerin“) vor, die beide für Hollywood gedreht haben. „Ich habe eine Reihe von starken mächtigen Frauen gespielt, auch Feldherren. Wenn man solche Rollen spielt, geht etwas von der Ausstrahlung auf einen selbst über“, sagt Zhao Wei. Ihrer Meinung nach gibt es in China noch zu wenige feministische Filme. Nicht nur fürs Kino drehen die beiden Stars, präsent sind sie auch in Werbeclips und Hochglanzmagazinen.

Fazit: Beeindruckende Doku über außergewöhnliche Frauen im Filmgeschäft. In Zeiten des stets präsenten Fußballs, eine gute Alternative. 50 Minuten, die mit vielen Details überzeugen.

Arte, 7. Juli, 22.10 Uhr