Berlin. Einige Deutsche stören sich an der multikulturellen Vielfalt der DFB-Elf. „extra3“ und Revolverheld haben ihnen einen EM-Song gewidmet.

Deutschland ist bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich Mitfavorit. Nach der WM 2014 will das deutsche Team auch den EM-Titel holen. Doch wenn es nach dem Willen einiger Pegida-Anhänger geht, sollte man auf die Boatengs, Özils und Gündogans lieber verzichten. Spätestens seit unter anderem jene Spieler mit Migrationshintergrund die Verpackung der Kinderschokolade zieren, ist klar, dass den „besorgten Bürgern“ das Multikulti der Nationalmannschaft ein Dorn im Auge ist.

Song ist Antwort auf rechtes Gedankengut

An genau dieser Tatsache stören sich die Macher der Satire-Sendung „extra3“. „Also alle die, die genauso denken, wie es Gauland gerade mal rausgequakt hat. Für die man hellhäutig sein muss und seit mindestens fünf Generationen in diesem Land leben muss, um Deutscher zu sein. Was machen die jetzt eigentlich während der Fußball-EM?“, fragte Moderator Christian Ehring während seiner Show am Donnerstagabend.

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Die Antwort liefert Ehring in einem EM-Song, den er gemeinsam mit der Band Revolverheld und Komiker Heinz Strunk in der Sendung vortrug. Mit viel Humor nehmen sie darin das Gedankengut vieler Rechtsgesinnter im Land auf die Schippe. „Du bist hier geboren und heißt einfach Meier, Multikulti geht dir auf die Eier.“, heißt es unter anderem gleich zu Beginn des Songs.

Lustige Anspielung auf Gaulands Aussagen

Und weiter singt der „Revolverheld“-Sänger Johannes Strate: „Boateng als Nachbar wär nicht für dich machbar, Podolski ging grad noch so durch.“ Damit spielt er auf die Aussagen von AfD-Vizechef Alexander Gauland an, der in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) meinte, dass sich viele Deutsche einen Boateng als Fußballer zwar wünschen würden – dafür aber nicht als Nachbarn. „Ein Deutscher heißt Breitner oder Rummenigge oder Netzer und sieht auch so aus!“, schiebt Strate hinterher.

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Im Netz kommt der „EM-Song für besorgte Bürger“ mehr als gut an. Auf der Facebook-Seite von „extra3“ wurde das Lied bereits mehr als eine Million Mal angeschaut und über 25.000 Mal geteilt (Stand 4. Juni 2016). „Überflüssig zu erwähnen, dass das die einzig wahre EM-Hymne nur sein kann.“, forderte ein Nutzer sogar.