Berlin. Neuer Moderator für „Sing meinen Song“: Zumindest für Xavier Naidoos letzten Solo-Auftritt in der Vox-Show gab es schon einen Ersatz.

Das war’s. Zum vorerst letzten Mal standen die Hits des Sängers Xavier Naidoo im Mittelpunkt der Vox-Show „Sing meinen Song.“ In der siebten Ausgabe der aktuellen Staffel interpretierten die diesjährigen Teilnehmer Wolfgang Niedecken, Nena, Annett Louisan, der Schweizer Sänger Seven, die Band The BossHoss und Samy Deluxe Songs des Mannheimer Künstlers. Und das einen Tag, nachdem dieser seinen Ausstieg aus der Sendung verkündet hatte.

Es wird auch im kommenden Jahr eine neue Staffel von „Sing meinen Song“ geben. Das hat der Sender Vox bereits bestätigt. Dann aber ohne Naidoo. Einen neuen Moderator hatte die Show bereits am Dienstagabend: Weil sich Xavier Naidoo schlecht selbst interviewen kann – obwohl: er könnte bestimmt, sähe dabei nur etwas komisch aus – hat Kollege Samy Deluxe übernommen. Ob Naidoo seinen Kollegen wohl damals schon verraten hat, dass er aufhören möchte? Es war wohl mehr Zufall als Andeutung, aber witzig war es schon, wie verschmitzt sich Samy Deluxe an diesem Abend verabschiedet hat: „Wir sehen uns beim nächsten Mal.“

Naidoo-Song braucht Beat wie „Klopapier“

Zum Naidoo-Abschied gab es noch einmal eine solide Show. Rapper Samy Deluxe nahm sich den Song „Alles kann besser werden“ vor. Er brauche jedoch einen Beat wie „Klopapier“. Gemeint war der gleichnamige Hit des Rappers. Seine Interpretation: ganz großes Kino. Es habe riesigen Spaß gemacht, „denen ins Gesicht zu rappen“, resümierte Samy Deluxe.

Auch Sängerin Nena hat mal wieder Großes gezeigt. Mit ihrer Version von „Freisein“ hat sie sich tatsächlich frei gesungen. Nach anfänglichem Texthänger zappelte sie durch die laue südafrikanische Sommernacht, „frei wie der Wind, wenn er weht“. Als würde sie eine Schallplatte im doppelten Tempo abspielen, immer mal wieder anhalten und weiter abspielen, knallte sie ihren Kollegen eine Version gegen den Latz, dass es niemanden auf der Couch hielt. Xavier Naidoo: „Bei der Punkermusik kann sogar ich tanzen.“

Im Feinripp-Unterhemd auf der Couch

Samtig sanft wie eine dunkle Schokolade seiner Schweizer Heimat interpretierte Soulsänger Seven den Söhne-Mannheims-Hit „Das hat die Welt noch nicht gesehen“. Das hat die Welt noch nicht gehört. Den leisesten Auftritt hatte Annett Louisan mit einem Liebeslied. „Ich wär’ nichts ohne Dich“, hauchte sie ins Mikro. BossHoss-Sänger Alec Völkel saß in seinem Feinripp-Unterhemd auf der Couch und schaute mächtig verliebt, auch Seven fand es „so sinnlich, so sanft“. Am Fernseh-Bildschirm kam es dieses Mal leider ein bisschen langweilig rüber.

Die Country-Combo The BossHoss suchten sich zum Solo-Abschluss der Show den Song „Schau nicht mehr zurück“ aus, BAP-Mann Wolfgang Niedecken verkölschte den Naidoo-Klassiker „Was wir alleine nicht schaffen“.

Weihnachts-Special mit Xavier Naidoo

Der Abschied Naidoos von „Sing meinen Song“ ist ein Abschied auf Raten. In der kommenden Woche strahlt Vox noch eine Show aus, in der die Teilnehmer Duette singen. Und Ende des Jahres soll es auch wieder ein Weihnachts-Special geben – in der aktuellen Besetzung, also mit Xavier Naidoo als Gastgeber.

2017 wird es dann einen neuen Moderator geben – oder ein neues Show-Konzept. Angst muss weder der Sender, noch das Publikum haben. „Sing meinen Song“ lebt vom Konzept und den Kandidaten. Naidoo hat der Sendung sein Gesicht gegeben, er hat seinen Job mal gut und mal weniger gut gemacht. Seine Fans werden ihn vermissen. Doch auch für ihn gilt: Letztlich ist jeder ersetzbar. „Sing meinen Song“ wird auch ohne ihn funktionieren.