Er ist über zwei Meter groß und 160 Kilo schwer – doch wenn es um das Wohl der Tiere geht, wird der Ostfriese Tamme Hanken ganz sanft.

Es sieht immer so einfach aus. Ein kurzer Griff an die Hufe, ein ruckartiger Zug, und schon trabt das Pferd wieder edlen Schrittes die Weide entlang. Dazu noch ein lockerer Spruch, und Tamme Hanken ist ganz in seinem Element. Hanken ist das, was man in seiner Heimat Ostfriesland „Knochenbrecher“ nennt. Es klingt aber nur so; natürlich bricht er seinen tierischen Patienten nichts. Dabei traut man ihm mit seiner riesenhaften Statur von mehr als zwei Metern Größe und etwa 160 Kilogramm Körpergewicht schon zu, selbst einem stolzen Hengst das Fürchten zu lehren, wenn er wirklich wollte. Doch der 55-Jährige will helfen. Und deshalb ist er als Chiropraktiker für Tiere unterwegs. Am Dienstag startet die neue Staffel von „Tamme Hanken – Der Knochenbrecher on tour“ bei Kabel Eins.

Australien, Peru, Cayman-Inseln: Hanken kommt rum. Doch was nach Urlaub klingt, ist in Wirklichkeit Arbeit. „Viel sieht man von den Ländern leider nicht“, erzählt der Knochenbrecher. Egal wo er hingeht, die Kamera ist immer dabei. Und oft genug ist der XXL-Ostfriese für die Einheimischen die Sehenswürdigkeit. Da stören auch Sprachbarrieren nicht: „Das Schöne ist ja, immer wieder neue Menschen kennenzulernen. Und wenn ich die Leute nicht verstehe, spreche ich einfach Plattdeutsch. Dann verstehen die mich auch nicht.“ Seine tierischen Patienten versteht er sowieso. „Die Sprache der Pferde ist überall dieselbe.“ Dabei sind es gar nicht immer nur Hengste und Stuten, die Hanken behandelt. Kaninchen, Hunde, selbst Reptilien renkt er wieder ein. „Ich könnte sogar ein Känguru behandeln“, sagt Hanken. „Ich erspüre ja die Nerven, und das geht bei jedem Tier.“

In Ostfriesland ist es doch am Schönsten

Doch so gerne Tamme Hanken um die Welt reist, zwei Schwierigkeiten gibt es dabei: die Größe der Betten und das Essen. Für das erste Problem hat er eine ungewöhnliche Lösung gefunden. „Ich nehme den Kühlschrank der Minibar und lege da meine Füße drauf. Das ist dann noch wie eine Fußmassage, wenn der brummt. Ich hab den auch schon mal als Kopfkissen ausprobiert. Da hat mich das Brummen aber doch gestört.“ Beim Essen ist er inzwischen etwas vorsichtiger geworden – nach einer unappetitlichen Erfahrung in Peru. „Da habe ich, ohne es zu wissen, eine Katze gegessen. Als der Kellner mir das erzählt hat, fing die in meinem Bauch gleich wieder an zu leben.“

Nach solchen Erlebnissen kann man verstehen, dass sich Hanken nach den Reisen auf den heimischen Hof und seine Frau freut. „Mich zieht es zwar immer wieder raus, aber wenn ich dann zurückkomme und durch mein grünes Ostfriesland fahre, denke ich: ‚Was leben wir doch in einem Butterfass.‘“

Eben auch darauf möchte Tamme Hanken mit seinen Fernsehreisen aufmerksam machen. Die Zuschauer sollen erkennen, wie schön die Welt ist – und wie zerbrechlich. „Wir sollten besser auf unsere Erde achtgeben“, meint er. Und fügt hinzu: „Schon kleine Dinge können die Welt verändern.“ Ein kleiner Ruck am Huf eines Pferdes zum Beispiel. Für das Pferd jedenfalls kann das schon eine Menge bedeuten.

• Dienstag, 26. April, Kabel Eins, um 20.15 Uhr