Berlin. Der Sender RTLplus will ab Juni unter anderem mit Neuauflagen alter Spielshows punkten. Auch das „Glücksrad“ soll sich wieder drehen.

Es klingt ein bisschen wie eine Reise zurück in die Neunziger: Neben „Jeopardy“, „Ruck Zuck“ und dem „Familien-Duell“ hat der neue TV-Sender RTLplus laut einem Bericht des Medienmagazins „DWDL“ auch die Wiederbelebung eines weiteren Spielshow-Klassikers geplant: Das „Glücksrad“ soll sich wieder drehen. Zwar gebe es noch keine offizielle Erklärung, heißt es in dem Bericht, doch RTL suche über seine Webseite bereits nach Kandidaten.

Schon von 1988 bis 2002 hatten Hunderte Kandidaten ihr Glück am Rad gesucht und nach den Lösungswörtern gegrübelt. Ende der Achtziger- und Anfang der Neunzigerjahre war das Glücksrad, das der US-Spielshow „Wheel of Fortune“ nachempfunden ist, ein Erfolgsformat für Sat.1. Später fristete es bei kabel eins ein eher unbeachtetes Dasein. Der Quiz-Sender 9Live versuchte sich von 2004 bis 2005 noch mal an einer Neuauflage, mit dem alten Sat.1-Moderator Frederic Meisner und Ramona Drews als Glücksfee, doch auch das eher mit mäßigem Erfolg.

Programm richtet sich an Frauen über 45

Das Retro-Programm gehört zum erklärten Markenkern des neuen Senders RTLplus, der ab 4. Juni senden soll. Das reine Unterhaltungsprogramm richtet sich in erster Linie an ältere Frauen. „Wir wollen gezielt den wachsenden Best-Ager-Markt besetzen“, sagte der Leiter des neuen Senders, Jan Peter Lacher, in Köln. „Das sind vor allem Frauen über 45, die pro Tag eine durchschnittliche Sehdauer von fünf Stunden haben, zwei Stunden mehr als beispielsweise in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Nicht zuletzt durch die demografische Entwicklung in Deutschland wird dieses Segment weiter wachsen.“

Es gebe in dieser Zielgruppe ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Unterhaltung, und dann besonders nach Unterhaltung aus der „guten alten Zeit“. „Das wird im Moment noch mal flankiert durch die vielen schweren Themen und auch Krisen in der Welt“, sagte Lacher. „Dem wollen wir Rechnung tragen, und da wir bei RTL über eine Fülle sehr starker Programmmarken verfügen, möchten wir das gezielt nutzen.“ (ba/dpa)