Köln/Berlin. Hella von Sinnen spricht in „Die Abenteuer des Mr. Peabody & Sherman“ die fiese Mrs. Grunion – eine Rolle, die ihr Spaß gemacht hat.

Hella von Sinnen (57) hat noch beste Erinnerungen an die Produktionszeit. „Ach, ich weiß noch genau“, ruft sie mit krächzender Stimme, „wie lange ich mir die schlechte Laune für meine Figur antrainieren musste“. Sie spricht die fiese Mrs. Grunion in der Synchronfassung des Films „Die Abenteuer von Mr. Peabody und Sherman“. „Das ist ja diese furchtbare Frau vom Jugendamt, die dafür sorgen will, dass Mr. Peabody sein Adoptionsrecht für Sherman verliert.“

Doch der Reihe nach: Es ist tatsächlich so in diesem schnellen, quietschbunten Familienfilm, dass ein Hund einen Menschen adoptiert hat. Der Hund Mr. Peabody ist natürlich sehr intelligent, trägt eine Harry-Potter-Brille und hat in seiner Freizeit eine Zeitmaschine entwickelt. Sherman profitiert davon mit einem sehr anschaulichen Geschichtsunterricht: Die beiden schauen sich den Bau der Pyramiden und den Sturm auf die Bastille in Paris live an.

„Am Ende bin ich wieder ganz butterweich“

„Das ist total toll für Kinder“, sagt Hella von Sinnen, „fast wie in der Schule.“ Diese Zeitmaschine sei ein tolles Lehrmittel. „Die Kids können ja nach dem Film im Internet selbst nachschauen“, sagt sie, „was sie weiter interessiert.“ Ihre Figur aber versucht trotzdem, die beiden Hauptfiguren auseinanderzubringen. „Diese strenge Sprache hat mir schon viel Spaß gemacht“, sagt Hella von Sinnen. „Immer nur nett kann ja jeder.“ Erfahrungen als Stimmenfiesling hat sie schon als Contessa de Wurm bei „Cosmic Quantum Ray“ (Ki.Ka) oder als bös-kichernde Hyäne im Disney-Film „König der Löwen“.

Bei „Mr. Peabody“ gibt es aber außer ihr fast nur positive Charaktere. Der freundliche Hund Mr. Peabody (gesprochen von Oliver Siebeck) reist mit Sherman (Joshua Wunder) und seiner Freundin Penny (Luisa Wietzorek) ins alte Troja und zu George Washington und sogar Ludwig van Beethoven wütet immer wieder durchs Bild. Pennys Eltern werden von einem echten Ehepaar gesprochen: von Christian Berkel und Andrea Sawatzki.

„Am meisten bewundert habe ich ja meinen großartigen Kollegen Matze Knop“, sagt Hella von Sinnen. „Der spricht Leonardo da Vinci, die Mona Lisa und auch noch den alten Griechen Agamemnon.“ Der ist so charmant zur fiesen Mrs. Grunion, dass selbst sie sich in ihn verliebt. „Am Ende bin ich wieder so butterweich wie auch sonst im Leben“, sagt von Sinnen.

Für sie war das Arbeiten mit dem Zeichentrickhund ohnehin eine Besonderheit. „Vor allem, weil ich früher selbst einen schwarz-weißen Hund hatte.“ Es war der Foxterrier des Vaters, ein Jagdhund: Tobby hieß er. „Das war ein Hund mit Humor, wie Mr. Peabody.“ Wenn er etwas Verbotenes tat, rief Hella streng seinen Namen. „Er schaute sich ertappt um und trottete dann so gespielt unschuldig davon – herrlich!“

• „Die Abenteuer des Mr. Peabody & Sherman“, Sat.1, Samstag, 23. April, 20.15 Uhr