Berlin . Uwe Ochsenknecht zeigt sich als Kommissar Killmer wieder von seiner komödiantischen Seite. Diesmal geht es um alten Adel und Nazigold.

Gestorben wird im Fernsehen an vielen Orten, aber nirgendwo so beschaulich hinter Fachwerkhausfassaden wie im Eifelörtchen Monreal. Zum sechsten Mal ermitteln hier hinter den sieben Bergen „Der Bulle und das Landei“. Diesmal in Sachen „Goldrausch“, und die Zwerge sterben einer nach dem anderen. Vielleicht gibt es auch noch eine böse Hexe?

Gelegentlich wird die erfolgreiche ARD-Reihe eher abschätzig als „Schmunzelkrimi“ beschrieben. Tatsächlich lebt auch der „Goldrausch“ vom komödiantischen Können eines Uwe Ochsenknecht (Kommissar Killmer), wenn auch die Namensgleichheit mit dem berühmten Chaplin-Film zu viel der Ehre ist. Ochsenknecht kann man nur einen böswilligen Vorwurf machen: dass er sein Talent in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten zu sehr ans gebührenfinanzierte Fernsehen verschwendet hat und nicht häufiger in Kinofilmen wie „Das Boot“ und „Männer“ zu sehen war, um nur die beiden prominentesten zu nennen.

Nazigold und skurrile Charaktere

Da die ARD-Macher auch die Rollen um Ochsenknecht nicht einfach mit Stichwort gebenden Komparsen besetzen, ergibt sich ein munteres Schauspiel um späte Sühne für einen nie aufgeklärten Nazigoldraub kurz nach Mai ’45, der heute noch Opfer fordert. Es treten auf: der fidele 95-jährige Schlossbesitzer und Ex-Bürgermeister, dessen Treppenlift sich als elektrischer Stuhl erweist. Die rothaarige Barons-Tochter, deren Vater einst ums Schloss und Leben gebracht wurde. Der ergebene alte Knecht mit der Augenklappe mit der Goldmünze in der Tasche. Der örtliche Hühner-Hugo namens Schaurig, sein dementer Vater und sein schmieriger Notar. Streifenpolizistenholzkopf Ralf. Und natürlich der aktuelle Monreal-Bürgermeister Drömmer, der sich mit dem noch wiederzufindenden Goldschatz ein Denkmal in der Eifel-Einöde setzen möchte (leider wird dem Zuschauer seine Parteizugehörigkeit vorenthalten).

Eigentlich soll die geltungssüchtige Witzfigur Drömmer – Running Gag – die Ehe von Kommissar Killmer und Kati Biever (Diana Amft) scheiden, aber kurz vor der beschließenden Formel klingelt stets das Telefon: Mord! Landei Kati und Bulle Killmer hatten sich in der fünften Folge bekanntlich überstürzt wie willenlos vermählt, seitdem jedoch penibel die Voraussetzungen für das Trennungsjahr eingehalten. Die gemeinsame Wohnung wurde mit Tatortabsperrband aufgeteilt, um nun den eiligen Bund der Ehe lösen zu können.

Es klingelt aber immer wieder das Telefon, das ungeschiedene Duo rast im roten alten Alfa von Killmer zum nächsten Tatort, und man fährt bis zum Schluss der anderthalb Stunden gerne mit.

Fazit: Gelungener Mordversuch in der Provinz mit gut aufgelegtem Uwe Ochsenknecht.

Donnerstag, 21. April, ARD, 20.15 Uhr