Berlin. In der Vox-Show „Sing meinen Song“ ging es um die Songs des Schweizers Seven – und die brachten sogar einen Sänger-Po zum Qualmen.

Dass die Schweiz nicht nur Schoki und Käsefondue, sondern auch Musik kann, wissen wir spätestens seit Stefanie Heinzmann oder Sophie Hunger. Eidgenössische Exportschlager gibt es trotzdem nur wenige. Auch von Sänger Seven, in seiner Heimat der Funk- und Soul-Star Nummer eins, dürften hierzulande noch nicht allzu viele Musikfans gehört haben. Das könnte sich jetzt ändern: Der Schweizer ist Teilnehmer der aktuellen Staffel der Vox-Show „Sing meinen Song“. Am Dienstagabend drehte sich alles um die Hits des 37-Jährigen.

Die Kandidaten: Alec Völkel, Xavier Naidoo, Annett Louisan, Samy Deluxe, Nena, Wolfgang Niedecken, Sascha Vollmer und Seven
Die Kandidaten: Alec Völkel, Xavier Naidoo, Annett Louisan, Samy Deluxe, Nena, Wolfgang Niedecken, Sascha Vollmer und Seven © VOX / Markus Hertrich | VOX / Markus Hertrich

Nacheinander griffen Gastgeber Xavier Naidoo, Rapper Samy Deluxe, Sängerin Annett Louisan, BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken, Nena und die Band The BossHoss zum Mikro, um Songs des Schweizers auf ihre eigene Weise zu interpretieren. Vergleichsmöglichkeiten dürfte zwar nur ein kleiner Teil des Fernseh-Publikums gehabt haben. Aber kurze Einspieler vor jedem Auftritt gaben wenigstens einen kleinen Vorgeschmack auf den hierzulande eher unbekannten Seven. Groove, rhythmische Raffinesse, Musik mit Herz und Seele. Das machte Lust auf mehr.

Xavier Naidoo und Samy Deluxe im Duett

„Sing meinen Song“ ist die vielleicht intimste Musikshow, die es derzeit im deutschen Fernsehen gibt. Charmant und kurzweilig bringen die Künstler kleine Kostbarkeiten auf die Bühne. Xavier Naidoo wäre zwar nicht Xavier Naidoo, wenn er nicht zwischendurch seinem Sängerkollegen durch ein in den Raum geworfenes „Yeah“ in die Parade fahren würde. Er wäre aber auch nicht Xavier Naidoo, wenn er nicht selbst auch für diese kleinen Kostbarkeiten sorgen würde.

Xavier Naidoo (l.) und Seven
Xavier Naidoo (l.) und Seven © VOX / Markus Hertrich | VOX / Markus Hertrich

Direkt als erster Musiker schritt Naidoo in der zweiten Staffelfolge auf die Bühne und knallte einen Song auf den Tisch, der Sänger Seven nachhaltig beeindruckt haben dürfte. Die Version von „Go Slow“ gefiel ihm so gut, dass er den Titel am Ende der Sendung zum Song des Abends kürte. Zu vergeben hatte er zwei Blumen: eine an Xavier Naidoo, eine an Samy Deluxe, der mit einem halbwegs spontanen Rap-Solo für Szenen-Applaus sorgte.

BossHoss-Sänger Alec Völkel „brennt der A...“

Als hätten sie nicht musikalisch mit ihrer Mariachi-Version des Seven-Songs „Wake Up“ schon einen echten Knaller rausgehauen, sorgte BossHoss-Sänger Alec Völkel auch noch für den lustigsten Moment der Sendung. „Mir brennt der Arsch“ war plötzlich von ihm zu hören. Es folgte schallendes Gelächter seiner Musiker-Kollegen. Wie nennt sich Alec Völkel doch gleich? Boss Burns. Dieser Boss Burns hielt ein dampfendes Etwas in die Höhe, was Seven als „toten, rauchenden Bieber“ identifizierte. Was war passiert? In Südafrika, wo die aktuelle Staffel von „Sing meinen Sing“ aufgezeichnet wurde, kann es in den Abendstunden auch mal kühl werden. Damit sich die Musiker keinen Schnupfen holen, kuscheln sie mit flauschigen Wärmflaschen. Der Countryrocker ist wohl ein bisschen zu hart rangegangen – die Wärmflasche ist geplatzt.

Sascha Vollmer (l.) und Alec Völkel von The BossHoss.
Sascha Vollmer (l.) und Alec Völkel von The BossHoss. © VOX / Markus Hertrich | VOX / Markus Hertrich

Nasse Hose beim BossHoss-Sänger, feuchte Augen bei Seven: Auch in dieser Folge von „Sing meinen Song“ ging es mitunter sehr emotional zu. Annett Louisan sang das Lied „City of Gold“, das Seven für seinen besten Freund geschrieben hat, der sich vor 20 Jahren das Leben nahm. Vielleicht ein bisschen zu tränendrüsig, aber sehr zärtlich und respektvoll hat die zierliche Sängerin den Song interpretiert. Auch Nena überzeugte – und überraschte. „Englisch ist nicht ganz mein Ding“, verriet sie in einem Einspieler kurz vor ihrem Auftritt. Sie hat Sevens „What if“ daher einfach in ein französisches Spitzenkleid gehüllt. In eines dieser Kleidchen, die Hipster-Französinnen gerne mit klobigen Boots zu tragen pflegen. Ganz so hörte sich „Mon Dernier Jour“ an, zu Deutsch „Mein letzter Tag“. Dazu griff Nena zu ihrem kleinen Kinder-Akkordeon.

Mit offenem Mund auf dem „Sing meinen Song“-Sofa

Reibeisiger wurde es mit BAP-Sänger Wolfgang Niedecken. „Lisa“ heißt ein Lied der Kölschen Band. Und „Lisa“ heißt auch ein Song von Seven. Somit war klar, welchen Hit Niedecken anstimmen wird, während im Hintergrund die südafrikanischen Grillen zirpten.

Mit offenem Mund auf dem „Sing meinen Song“-Sofa saß Seven beim Auftritt von Rapper Samy Deluxe. Der mischte an seiner Loop-Station, rappte und zeigte eindrucksvoll, dass er auch singen kann. Sehr gut – wie die Staffelfolge insgesamt.

In der nächsten Folge interpretieren die Künstler Songs der Band The BossHoss. 26. April, 20.15 Uhr auf Vox.