Mainz. Vor einigen Jahren kannte und liebte ihn jedes Kind. Der „Löwenzahn“-Moderator Peter Lustig ist nun im Alter von 78 Jahren gestorben.
Sein Markenzeichen war die blaue Latzhose, Millionen von Zuschauern wurden mit ihm erwachsen. Wie das ZDF mitteilt, ist der langjährige „Löwenzahn“-Moderator Peter Lustig am Dienstag im Alter von 78 Jahren in der Nähe von Husum im Kreise seiner Familie gestorben.
Bis 2005 hatte er sich in „Löwenzahn“ selbst gespielt und vom Bauwagen aus auf sympathische Art die Welt erklärt. 1979 hatte das ZDF ihn für die Sendung vor die Kamera geholt. Das ging zurück auf ein Ereignis einige Jahre zuvor, die er als „die Sache mit dem Ei und der Glatze und so“ oft erzählt hat: Als er bei einer Produktion für das ZDF ein rohes Ei auf seine Glatze fallen lassen und dabei einen Witz machen sollte, hatte Lustig komisches Talent bewiesen.
Mit Latzhose zum Bundespräsidenten
Er wurde ins Team der „Sendung mit der Maus“ geholt. 1979 ging die erste „Pusteblume“-Folge mit ihm auf Sendung, die 1980 in „Löwenzahn“ umbenannt wurde. Zuvor hatte er eigentlich als Tontechniker gearbeitet und war bei AFN verantwortlich für die Aufnahme der berühmten Kennedy-Rede mit dem Zitat „Ich bin ein Berliner“.
Das Leben von Peter Lustig in Bildern
„Löwenzahn“ wurde zum Dauerbrenner im deutschen Fernsehen, Peter Lustig zu ihrem Markenzeichen. Mit Latzhose und Nickelbrille, im blauen Bauwagen im imaginären Bärstadt lebend, beantwortete Peter Lustig Generationen von Kindern Fragen aus Natur, Technik und Umwelt. Doch er war nicht nur „Löwenzahn“-Protagonist, sondern von Anfang an auch Autor und Texter der Sendung. Und die Latzhose trug er auch privat. Als er 2007 das Bundesverdienstkreuz vom damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler erhielt, erschien er in schwarzer Latzhose. „Meine Hose für bessere Anlässe, Hochzeiten, Beerdigungen oder für den Bundespräsidenten“, erklärte er. „Latzhosen sind einfach praktisch, die trage ich schon ewig.“
Auch Autor von Kinderbüchern
Neben „Löwenzahn“ erforschte Peter Lustig im ZDF auch in der Sendereihe „mittendrin“ (1993-1997) die Umwelt, erklärte und synchronisierte in der Reihe „Raumschiff Erde“ (1998) das Weltall und lieh einem Naturforscher in „Mammutland“ (2004) seine Stimme. Der Grimme-Preisträger (1980 und 1982) schrieb außerdem Kinderbücher und Fachbücher.
ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler würdigt ihn: „Tüfteln, Forschen, Entdecken – das war die Welt von Peter Lustig.“ Er habe allwöchentlich spannende Geschichten erzählt und interessante Experimente erklärt – ohne sich je bei den Kindern anzubiedern. „Wir werden den Mann, der Kinder und Erwachsene immer wieder zu überraschenden Erkenntnissen geführt hat, in lebendiger Erinnerung behalten.“ (law)