Berlin. Kurz vorm Valentinstag will ProSieben Menschen auf ungewöhnliche Weise verkuppeln. Doch das schräge Knutsch-Format endet vorhersehbar.

Was echte Küsse im Fernsehen anrichten können, wissen wir spätestens seit Hartmut und Nicole. Das ungenierte Abschlecken der „Schwiegertochter gesucht“-Kandidaten war ein Lehrstück, wie es nicht geht. Auch Jahre später taugt die leidenschaftliche Whirlpool-Szene noch als Mahnung: Küssen kann echt gruselig sein.

Insofern muss man die 26-jährige Pia fast schon bewundern für ihre Tapferkeit. Gleich zwölf Männermünder lässt sie auf der Suche nach Mr. Right an ihren heran – ohne dabei auch nur das Geringste über die Typen zu wissen. Und als wäre diese Ausgangslage nicht schon nervenaufreibend genug, kann sich die Studentin nicht mal vom Aussehen der Männer leiten lassen. Denn geküsst wird mit Augenbinde. Man will ja schließlich die wahre Liebe finden.

Kuss-Experiment mit drei Phasen

„Kiss Bang Love“ heißt die neue Sendung, bei der ProSieben jeweils donnerstags vier Frauen mit ihrem Traumprinzen verkuppeln will. Besserwisser könnten nun darauf hinweisen, dass der Titel zweideutig ist und es für alle Beteiligten doch wohl besser wäre, das „Bang“ hintanzustellen. Dabei übersehen sie aber die immer wieder unterschätzte Feinsinnigkeit von ProSieben. Denn „Bang“ ist natürlich keineswegs vulgäres Englisch, sondern reine Onomatopoesie. Lautmalerei also, wie man sie aus Comics kennt: Ein Kuss und - PAFF! PENG! BANG! - schon ist man verliebt. JIPIII!

Doch ist es wirklich so einfach? Seit Jahren brennt den Wissenschaftlern diese Frage unter den Nägeln. Höchste Zeit also, dass ProSieben seinem Bildungsauftrag gerecht wird und zum Knutsch-Experiment lädt. Der Versuchsaufbau: eine Frau, zwölf Männer, drei Phasen. Los geht’s mit dem Speichelaustausch bei verbundenen Augen. Die fünf besten Küsser erreichen Phase zwei: Speichelaustausch ohne verbundene Augen. Danach muss Pia entscheiden, welche zwei Männer sie auf ein 24-Stunden-Date begleiten. In Amsterdam, der Stadt der Liebe. HUST!

Zwei Kandidaten verirren sich mit der Zunge

Zugegeben, es macht kurz ein bisschen Spaß, Typen wie den 26-jährigen Kostas scheitern zu sehen, der Dinge sagt wie „Mein Kuss wird leidenschaftlich und emotional. Ich hoffe, die Magie ist spürbar“ und seine Zunge an Pias Unterlippe schnellen lässt, als säße dort eine leckere Fliege. URGH! Doch das große Knistern mag sich auch bei den gelungeneren Küssen nicht einstellen – da hilft auch keine romantische Hintergrundmusik.

Immerhin: Anders als einst bei Hartmut verirrt sich keine männliche Zunge in Pias Nase, wohl aber hinter ihr Ohr. „Vielleicht wollte er dahinter eine Münze hervorziehen“, mutmaßt die 26-Jährige, schickt den verhinderten Zauberer aber dennoch nach Hause. DÖDÖM!

ProSieben hat einen Bekannten von Pia eingeschleust

Einer, der bleiben darf, ist der 32-jährige Philipp. Das Besondere an ihm: Pia kennt ihn auch im wahren Leben. In Phase Eins ist sie bereits sichtlich angetan von ihm, küsst ihn gar so lange, dass sie anschließend über einen trockenen Mund klagt. Hat ja keiner gesagt, dass das hier nur Vergnügen ist. In Phase zwei kommt dann natürlich der Moment, den ProSieben so schön herbeiinszeniert hat: Wie wird Pia reagieren, wenn sie Philipp wiedererkennt? Die überraschende Antwort: überrascht. GÄHN!

Noch spannender wird es, als Philipp auch Phase zwei übersteht und mit Pia in Zeitlupe die Amsterdamer Grachten entlangradeln darf. Genächtigt wird ganz romantisch in einem Haus-, Pardon, Liebesboot, die brisanten Ereignisse der Nacht halten die beiden mit der Privatcam fest: Man trinkt zusammen ein Bier an der Amstel. WOW! Als sie sich dann noch beim gemeinsamen Zähneputzen filmen, ist klar, wo das hinführt. Da kann sich der 25-jährige Jan noch so ins Zeug legen, im Jacuzzi der Luxussuite mit Pia Wein trinken, die Entscheidung ist längst gefallen.

Am Ende nimmt Pia ihren Bekannten Philipp. Wenn das keine Liebe ist. HACH! Beziehungsweise: BANG!