„Germany’s Next Topmodel“ – Schullandheim statt Modelvilla
•
Lesezeit: 4 Minuten
Von Jennifer Kalischewski
Berlin. Auf den Kanaren wartet auf die GNTM-Kandidatinnen das erste Fotoshooting – und eine Überraschung. Die Reise mutiert zur Klassenfahrt.
Laufsteg, Modelleben – Luxusvilla? Mitnichten. Zwar geht es für die 23 Kandidatinnen, die es in die zweite GNTM-Folge geschafft haben, auf die Kanaren. Doch dort warten: Schlafsaal, Stockbetten und Gemeinschaftsduschen. Und auch sonst birgt die Suche nach „Germany’s next Topmodel“ erschreckend viele Parallelen zu einer Mädchenschule-Klassenfahrt.
Dabei geht es für die eine Schulklasse, das Team Weiß von Juror-Neuzugang Michael Michalsky, nach Fuerteventura mit seinen weißen Sandstränden. Für Thomas Hayo und seine Team-Schwarz-Modelschülerinnen heißt das Ziel: die schwarzen Lavastrände Lanzarotes. Und auch die Studienzwecke sind bei beiden ganz verschieden. Während sich Michalskys Eleven mehr oder minder erfolgreich im graziösen Lauf auf dem Catwalk üben, schulen Hayos Schülerinnen Ausdruck und Posen für potenzielle Fotoshootings.
GNTM: Hartes Training in Woche Zwei
1/25
Laufen will gelernt sein
Die Rolle der Oberlehrerin hat Schuldirektorin Heid Klum diesmal an niemand geringeren als Toni Garrn, deutsches Model und Ex-Freundin von Leonardo DiCaprio, vergeben. Und die steht vor
allem bei Michalskys Klasse vor einer großen Herausforderung. Laufen wird da zur Wissenschaft. Aufrecht gehen, Schultern zurück, auf den Gesichtsausdruck achten – klingt nicht schwer, bringt aber die ein oder andere Model-Anwärterin an ihre Grenzen. Setzen, sechs. Da entgleist bei der einen das Gesicht, da verabschiedet sich bei der nächsten auf dem Catwalk plötzlich das Höschen, eine andere verliert ihren Schuh. Die 18-jährige Yusra giggelt wie ein 13-jähriger Backfisch und ihre Gliedmaßen hat sie auch nicht richtig unter Kontrolle. Ein Arm schlackert – hin und her und auf und ab – wie bei einem Hampelmann.
Apropos Hampelmann: Den größten Hampelmann markiert das Mädchen mit dem seltsamen Namen. Die 17-jährige Fred aus dem Team Michalsky bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen absoluter Nervensäge und sympathischen Klassenclown durch die GNTM-Folge – und vor der Kamera und auf dem Laufsteg auffallend ungelenk. Wäre sie nicht das verhätschelte Nesthäkchen und hätten sich nicht alle Teilnehmerinnen noch furchtbar lieb – man mag sich gar nicht ausmalen, wie schnell sich Fred selbst in die Rolle des Klassenaußenseiters manövrieren könnte.
Thomas Hayo spielt den Vertrauenslehrer
Noch aber ist die „Germany’s next Topmodel“-Staffel so frisch, dass für Konkurrenzdenken kein
Platz und Zickenkrieg nicht ausgebrochen ist. Als Laura etwa Stress mit ihrem Freund hat, kümmern sich ihre Mitschülerinnen ganz rührend um sie. Die 16-Jährige ist kurz davor, ihre Kurzzeitmodelkarriere zur Rettung ihrer Langzeitbeziehung an den Nagel zu hängen. Immerhin währt die Liebe schon ein ganzes Jahr. Vertrauenslehrer Thomas Hayo muss noch kurz Dr. Sommer spielen und kluge Ratschläge geben, dann sieht auch Laura ein: Sie würde es bereuen, sich die Chance auf den Topmodel-Titel entgehen zu lassen.
Am Ende gehört Laura zu den Glücklichen, die vom Lehrerkollegium Michalsky, Hayo, Garrn und Klum nicht nach Hause geschickt werden. Schuldirektorin Klum hat ein Foto für sie. 18 Mädchen erhalten ihr Abschlusszeugnis auf Anhieb: ein Foto von einem der beiden Bikinishootings auf der fuerteventurischen Sanddüne oder in der Brandung am felsigen Lavastrand Lanzarotes.
Fünf Wackelkandidatinnen, Fred und Sophie aus Michalskys Klasse sowie Laura Penelope, Saskia und Lara aus Hayos Klasse, müssen noch einmal in die Nachprüfung. Schließlich steht fest: Durchgefallen sind Klassenclown Fred und die junge Mutter Saskia. Laura Penelope geht freiwillig von der GNTM-Schule ab. Ihre Dreadlocks sind ihr wichtiger als ihre Modelkarriere. Der Endstand im Schwarz-Weiß-Battle: Gleichstand. Die Klassenlehrer Michael Michalsky und Thomas Hayo kehren mit jeweils zehn Schülerinnen von der Klassenfahrt auf den Kanaren zurück.