Berlin. Arte zeigt am Dienstagabend mit „Verdun“ eine preisgekrönte Doku. Sie schockiert nicht, zeichnet das Grauen aber authentisch nach.

Die Hölle von Verdun dauerte zehn Monate. Am 21. Februar 1916 startete die 5. Armee des deutschen Heeres den unerwarteten Angriff auf die erste von 30 französischen Stellungen, Fort Douaumont, und verschoss eine Million Granaten an nur einem Tag.

Innerhalb von weniger als zwölf Stunden war das Fort eingenommen – für die Franzosen die bis dahin „größte Demütigung“ in ihrer Geschichte. So wurde Verdun zum Symbol der nationalen Verteidigung und „Sie werden nicht durchkommen!“ zum entschlossenen Schlachtruf.

Das erbitterte Ringen um die Stadt an der Maas gilt als blutigste Schlacht der Militärgeschichte. In einem mörderischen Stellungskrieg standen sich die beiden schon seit 1870/71 verfeindeten Nationen gegenüber. Heute erscheint dies absurd, zumal die Schlacht für den Kriegsverlauf wenig entscheidend war: Am Ende waren die Deutschen wieder auf ihre Anfangsposition zurückgeworfen. Aber mehr als 300.000 Soldaten hatten ihr Leben verloren – auf beiden Seiten etwa gleich viele, zumeist junge Männer von 18 oder 20 Jahren.

Nahezu durchgehend in Originalbildern

Chronologisch erzählt, beleuchtet die preisgekrönte Dokumentation von Serge de Sampigny den Verlauf der Kriegsereignisse sowie die Motive für die sinnlose Menschen- und Materialschlacht – und das nahezu durchgehend in Originalbildern.

Szenen, die später mit Überlebenden an Originalorten nachgedreht worden sind, wurden zur Unterscheidung nachkoloriert.

Fazit: Die Doku ist ein spannendes Zeitdokument, das, ohne zu schockieren, authentisch von der Unmenschlichkeit des Ersten Weltkriegs erzählt.

Dienstag, 9. Februar, 20.15 Uhr, Arte: „Verdun“