Berlin. Modemacher Michael Michalsky ist Juror in der neuen Staffel von „GNTM“. Im Interview spricht er über Heidi Klum und Schönheitsideale.

Die Modelshow „Germany’s Next Topmodel“ („GNTM“) geht ab Donnerstag in eine neue Runde (20.15 Uhr, Pro Sieben). Als neuer Juror sitzt Michael Michalsky (48) neben Heidi Klum und Thomas Hayo in der Jury. Mit dem Berliner Modemacher sprach Cornelia Wystrichowski über „GNTM“, Heidi Klum und verschiedene Schönheitsideale.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Heidi Klum?

Michael Michalsky: Heidi ist sehr professionell und eine hart arbeitende Frau. Es macht Spaß, mit ihr zu arbeiten. Auch nach langen Drehtagen hat sie noch einen lustigen Spruch auf den Lippen. Sie sorgt immer für gute Laune am Set und ist für alle Späße zu haben. Wir verstehen uns super, und es fühlt sich so an, als würden wir uns schon sehr lange kennen.

Haben die Mädchen das Zeug, in der internationalen Fashionwelt mitzuhalten?

Michalsky: Definitiv. Die Kandidatinnen können sehr viel Erfahrung für ihr Modelleben nach der Show sammeln. Durch die Vielfalt an Shootings und Castings, die die jungen Frauen miterleben dürfen, wird ihnen gezeigt, wie vielfältig der Beruf Model ist und welche Möglichkeiten ihnen offenstehen. Da auch Niederlagen dazugehören, ähnelt das Format dem realen Berufsalltag. Doch egal ob Kandidatin bei „GNTM“ oder Nachwuchsmodel außerhalb eines TV-Formats, nur mit viel Biss und harter Arbeit kann man im Modelbusiness erfolgreich sein.

Das Juroren-Trio der neuen Staffel von „Germany´s Next Topmodel“: Thomas Hayo, Heidi Klum und Michael Michalsky (von links).
Das Juroren-Trio der neuen Staffel von „Germany´s Next Topmodel“: Thomas Hayo, Heidi Klum und Michael Michalsky (von links). © ProSieben | ProSieben

Worauf legen Sie als Modeschöpfer bei einem Model besonderen Wert?

Michalsky: Ich bin ein großer Liebhaber von Individualität und habe kein festgelegtes Muster oder einen bestimmten Typ, den ich bevorzuge. Für meine Shows buche ich deshalb nie eine einheitliche Gruppe von Models. Neben den Grundvoraussetzungen wie entsprechende Maße, Lauftechnik und gepflegte Haut und Haare sind mir vor allem die Ausstrahlung und innere Schönheit des Models wichtig. Das gewisse Etwas steht an erster Stelle, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Norm.

Aber ist es nicht so, dass Shows wie „Topmodel“ ein bestimmtes Schönheitsideal verbreiten und junge Mädchen unnötig unter Druck setzen?

Michalsky: Das finde ich absolut nicht. Ein Model muss auch überhaupt nicht dünn sein. Heutzutage ist es extrem wichtig, als Model gesund und fit zu sein. Und das hat absolut nichts mit mager oder knochig zu tun. Ich dachte, das hätte sich inzwischen herumgesprochen. Ein Model soll Persönlichkeit haben. Für Catwalkmodels ist die Größe wichtig. Das gilt jedoch nicht in der Werbung.

Demnach müssen Models für die Bereiche Werbung und Mode verschiedene Voraussetzungen mitbringen?

Michalsky: Die Anforderungen sind ja sehr unterschiedlich. Im Sportbereich muss ein Model beispielsweise wirklich körperlich fit, definiert und bewegungsaffin sein, um die Aussage des Produkts perfekt transportieren zu können. Bei Produktwerbung ist es dagegen wichtig, dass sich die Zielgruppe mit dem Werbegesicht identifizieren und Parallelen entdecken kann. Dafür muss ein Model in unterschiedlichste Rollen schlüpfen können. Stichwort Wandelbarkeit: Im Luxusmarkenbereich kommt es darauf an, die zur Marke passende Attitude und Persönlichkeit mitzubringen. Natürlich müssen auch Maße und Körpergröße stimmen, das ist klar, aber das, was letztendlich entscheidet, ist dann das Gesamtpaket. Ausstrahlung ist das Wichtigste.

Wie lange brauchen Sie selber denn morgens vor dem Spiegel?

Michalsky: Das geht bei mir ruckzuck. Ich brauche höchstens zehn Minuten. Je nachdem wie ich mich gerade fühle, fällt mein Look aus, und ich weiß genau, was ich tragen will. Meistens sporty-casual und immer kombiniert mit meinen Sneakers. Außer natürlich ich gehe zu einer Veranstaltung mit Dresscode „Black Tie“, dann wähle ich den eleganten Smoking und Lackschuhe ohne Strümpfe.