Berlin. Unternehmer Carsten Maschmeyer ist neuer Juror in „Die Höhle der Löwen“ auf Vox. Er sucht neue Ideen und will viel Geld investieren.

Carsten Maschmeyer (55), Unternehmer (MaschmeyerGroup) sowie Ehemann von Schauspielerin Veronica Ferres, ist neuer Juror in der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“. Darin präsentieren Erfinder und Firmengründer ihre Produkte, die Juroren entscheiden, ob sie ihr eigenes Geld investieren. Die Sendung wurde gerade mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Herr Maschmeyer, sind Sie nicht ausgelastet?

Carsten Maschmeyer: Das habe ich mich auch gefragt, als Sony und Vox mich anfragten. Dann habe ich mit meiner Familie gesprochen. Und wir sind übereingekommen, dass ich das mache. Weil ich auch große Lust auf die Sendung habe. Und die 15 Drehtage der Sendung bekomme ich auch noch unter ...

Wie sind Sie zu der „Höhle der Löwen“ gekommen?

Maschmeyer: Zwei der Juroren, Frank Thelen und Jochen Schweitzer, fragten, ob die Sendung nicht auch was für mich wäre. Auch der Sender kam auf mich zu, wohl auch, weil zwei der von der MaschmeyerGroup geförderten Start-ups zu den Top Ten in Deutschland gehören – Nu3 und Blacklane.

Was gefällt Ihnen an dem Format?

Maschmeyer: Mir gefällt das Konzept! Denn ich sichte und bewerte gemeinsam mit meinem Team schon jetzt rund 20 Start-ups pro Woche und prüfe, ob sie zu uns passen. Die Höhle der Löwen erlebe ich jede Woche – in der Realität.

Welche Rolle werden Sie einnehmen – König der Löwen?

Maschmeyer (lacht): Ich will Freund und Helfer sein. Doch klar ist auch: Schnapsideen werde ich als solche entlarven. Und sollten die Bewerber von ihren Projekten Dinge behaupten, die nicht stimmen, dann werde ich auch deutlich und scharf.

Was ist der Spaß daran?

Maschmeyer: Ich gebe gern mein Wissen weiter und möchte junge Leute inspirieren und ihnen helfen. Auf der anderen Seite nutzt mein Wissen als Unternehmer und Gründer auch den Start-uppern. Und manchmal bekomme ich später das Feedback, wie sehr mein Rat geholfen hat. Das ist für mich motivierend. Außerdem ist das Format für mich auch Ideenpool.

Sie stehen normalerweise nicht so sehr in der Öffentlichkeit wie Ihre Frau Veronica Ferres. Machen Ihnen die Kameras etwas aus?

Maschmeyer: Ich war 20 Jahre Vorstandsvorsitzender und musste da alle paar Tage vor die Kamera. Es macht mir also überhaupt nichts aus. Auch wenn ich weiß: Die ,Löwen’ sind ein eigenes Format. Ich werde einfach ich sein.

In welche Bereiche würden Sie gern investieren?

Maschmeyer: Tec, Internet und Gesundheit. Das sind die absoluten Zukunftsbranchen. Das kann eine spannende App oder E-Commerce sein oder eine andere interessante Idee. Und weil unsere Gesellschaft immer stärker altert, ist für mich die Förderung überzeugender und innovativer Ideen aus dem medizinischen Bereich besonders spannend.

Aus welchem Bereich kommt das Geld, das Sie investieren wollen?

Maschmeyer: Wir haben drei Investmentgesellschaften in der MaschmeyerGroup. Für die „Höhle der Löwen“ habe ich die Gesellschaft Seed&Speed gegründet. Dahinter steht ein ganzes Team, mit dem wir mit Hochgeschwindigkeit die Gründer mit unserer Expertise und unseren Marktkenntnissen unterstützen werden.

Wie geht das genau?

Maschmeyer: Die Bedingungen sind so, wie sie in der Sendung besprochen wurden. Es findet dann eine Prüfung statt und es geht zum Notar. Dann beginnt die Hilfe, wir suchen passende Experten, versichern Patente, kümmern uns um Vermarktung und Vertrieb, Internationalisierung.

Wie viel Geld wollen Sie einsetzen?

Maschmeyer: Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass Geld für mich keine so knappe Ressource ist. Eine Obergrenze habe ich nicht gesetzt. Bisher lagen die Einsätze in der Sendung meist bei einer Million. Ich bin bereit, mehr zu investieren. Das kommt auf die Person und ihre Idee an. Beides muss passen. Es gibt keine guten Unternehmen, nur gute Unternehmer. Deshalb investiere ich in Menschen.

Was ist Ihr Rat an junge Unternehmer?

Maschmeyer: Das Wichtigste ist, dass man eine Erfindung hat, die wirklich neu ist. Das Produkt muss stimmen. Das Zweite ist: Keiner kann alles. Man muss sich die richtigen Leute ins Boot holen. Und mit Begeisterung bei der Sache sein.