Hamburg. Ein Polizist mit Gedächtnislücke wird in dem Film „Amnesie – Neben der Spur“ Opfer eines Verbrechens. Aber lohnt sich das Einschalten?

Eine Ratte kriecht über den Schenkel des am steinigen Elbufer liegenden Mannes. Der Mann ist Kommissar Vincent Ruiz (Juergen Maurer). Er blutet aus mehreren Schusswunden. Sich daran erinnern, wie er an den Strand gespült worden ist und wer ihm die Wunden zugefügt hat, das kann er nicht. Im Krankenhaus retten sie sein Leben. Sein Gedächtnis aber bleibt dunkel. Wie ausgelöscht.

Hamburg zeigt sich von seiner düsteren Seite

Niemand schenkt Ruiz’ Gedächtnisverlust zunächst Glauben. Philip Kampmann (Joachim Król), Leiter der internen polizeilichen Ermittlungen, tut das am wenigsten. In seiner Not wendet Ruiz sich an Psychiater Joe Jessen (Ulrich Noethen). Der willigt schließlich ein und beginnt gemeinsam mit der jungen Polizistin Anna Bartholomé (Marie Leuenberger) das Puzzle aus Ruiz’ Erinnerungsfetzen zusammenzusetzen. Doch Jessen, der wieder Vater wird, plagen eigene Probleme: Er ist krank, leidet an Parkinson im Anfangsstadium. „Amnesie – Neben der Spur“ heißt der ZDF-Krimi nach dem Thriller des australischen Autors Michael Robotham.

Inszeniert hat ihn das Regieduo Cyrill Boss und Philipp Stennert, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnen. Nach „Adrenalin“ ist es bereits ihre zweite Robotham-Verfilmung mit dem ungleichen Gespann aus Kommissar und Psychiater. Der Schauplatz der Geschichten: Hamburg. Es sind meist dunkle, geheimnisvolle Bilder von den schmutzigen, den grauen Seiten der Stadt, die Kameramann Moritz Anton eingefangen hat.

Fazit: Boss und Stennert haben den Stoff gekonnt thrillergemäß inszeniert – dunkle Bilder, undurchsichtige Typen, verkommene Figuren, wohldosierte Action.

Montag, 18. Januar, ZDF, um 20:15 Uhr