Berlin. Jürgen Milski war Publikumsliebling der ersten „Big Brother“-Staffel. Und nutzte diesen Umstand wie kein Zweiter als Sprungbrett.

Fernsehen? Nee, nicht noch mal. Das habe ihm erst mal gereicht, sagte Jürgen Milski, als er aus dem „Big Brother“-Haus freigelassen wurde. Damals, nach der allerersten Staffel des Container-Kinos. Knapp 15 Jahre ist das nun schon her. Und der Typ ist immer noch da.

Dabei wollte er eigentlich nur zurück zu seinen Kollegen, in seine Ford-Werkstatt in Köln-Niehl, in sein altes Leben, Jürgen Milski sein. Doch der „Big-Brother-Jürgen“ war dann doch erst mal stärker.

Die RTL-Menschen wären ja auch schön blöd gewesen, wenn sie den Medienhype um Publikumsliebling Milski und seinen Container-Freund Zlatko nicht noch weiter ausgeschlachtet hätten. Und was liegt näher, als diese beiden unkomplizierten Scherzkekse, die so gerne zusammen Gewichte gestemmt hatten, in ein Tonstudio zu schicken? Fix war auch PR-Maschine angeworfen, und heraus kam der Partyschlager-Song „Großer Bruder“, der sogar auf Platz eins der Verkaufscharts landete. Der Grundstein für Milskis Karriere im Showgeschäft.

Rheinische Frohnatur

Heute, also mehr als 15 Jahre später, wird er bei Wikipedia als „Moderator und Schlagersänger“ bezeichnet. Und das muss man wohl auch so gelten lassen. Freilich ist der 52-Jährige keiner für die Prime Time in der ARD, und mit einem Notenblatt kann Milski wohl auch nicht allzu viel anfangen. Doch auf den Markt der unbedarften, kurzweiligen Unterhaltung á la Live-Auftritt im Bierkönig passt die rheinische Frohnatur wie das Kölsch auf den Karnevalsumzug.

Weitere Lieder wurden produziert, nicht selten auch live am Ballermann vorgetragen, Moderationsjobs bei RTL, RTL2, 9Live und Sport1 kamen hinzu. Zwischendurch ein paar Visiten im Wok oder im Stock Car bei den Raabschen ProSieben-Events, dazu ein paar Hüftschwünge bei“Let’s dance“ – So etabliert man sich in der Riege der deutschen B- bis D-Prominenz. Und das immerhin so gut, dass das Autobauerdasein bei Ford schon lange hinter ihm liegt. Und das „Big Brother“ vor dem Jürgen ist auch schon lange Geschichte.

Und nun also das Dschungelcamp. Vielleicht weil es in den letzten zwei Jahren etwas ruhiger um ihn wurde? Man weiß es nicht. Aber es sei schließlich eines der TV-Formate, bei denen er immer schon habe mitmachen wollen, sagte Milski unlängst der „Gala“. Ums Finanzielle gehe es ihm auch nicht, sondern ums Abenteuer, ums „Spaß haben und Erfahrungen sammeln“. Und darin ist er ja bekanntlich gut. Schon seit 15 Jahren.