Berlin. 596.000 Mal wurde die erste Folge von Til Schweigers Tatort-Zweiteiler im Netz angeklickt. Der neue Rekord ist ein verzögerter Erfolg.

Top oder Flop? Beides: Im Fernsehen schnitt der Tatort-Zweiteiler mit Til Schweiger zu Jahresbeginn unterdurchschnittlich ab – in der Mediathek verbuchte er aber einen neuen Rekord für die Krimireihe. Der erste Teil mit dem Titel „Der große Schmerz“ wurde in den sieben Tagen nach der Ausstrahlung am 1. Januar rund 596.000 Mal abgerufen, wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag mitteilte. Damit übertraf er die bisherige Bestmarke, die der Tatort aus Münster mit dem Titel „Schwanensee“ vom vergangenen Herbst mit etwa 469.000 Abrufen hielt.

Die zweite Folge des Zweiteilers, „Fegefeuer“, kam am 3. Januar auf knapp 418.000 Nutzungen im Netz. In die Berechnung fallen alle PCs und Laptops. Mobile Geräte werden bei der Mediathekenauswertung von der Arbeitsgemeinschaftsfernsehforschung (AGF) in Frankfurt bislang nicht berücksichtigt.

Abrufzahlen verraten nichts über Sehdauer

Tatsächlich aber dürften die Zahlen höher ausfallen, wären Tablet- oder Smartphone-Nutzung bereits einbezogen. Keine Aussagekraft haben die Abrufzahlen über die Sehdauer. Frühere Auswertungen, die für Tatort-Krimis Millionenabrufe auswiesen, gelten durch präzisere Messverfahren inzwischen als überholt.

Im linearen TV erwiesen sich die Filme mit Schweiger als Kommissar Nick Tschiller im Tatort-Maßstab nicht als großer Publikumsmagnet: Den ersten Teil sahen 8,24 Millionen Menschen, den zweiten 7,69 Millionen. Zum Vergleich: Das Münsteraner Ermittler-Team, Kommissar Thiel und Gerichtsmediziner Börne, erreichten im Jahr 2013 mit einer Folge mehr als zwölf Millionen, im Sommer 2014 sogar mehr als 13 Millionen Zuschauer. Sie gelten als die beliebtesten Tatort-Ermittler der Krimireihe. (jkali/dpa)