Hamburg. Eine Geiselnahme in der „Tagesschau“, direkt nach den echten Nachrichten. Das wollte die ARD den „Tatort“-Zuschauern nicht zumuten.

Die ARD hat angesichts der aktuellen Terrorgefahr Pläne für den am Sonntag ausgestrahlten „Tatort“ kurzfristig verworfen. Ursprünglich hatte ohne den Krimi-Vorspann unmittelbar nach der „Tagesschau“ um 20.15 Uhr eine Geiselnahme im Nachrichtenstudio gezeigt werden sollen, wie die „Bild“-Zeitung am Montag berichtete. Doch die Szene mit „Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers wurde dann in den Krimi integriert. „Nach den Anschlägen von Paris war die Idee nicht mehr vertretbar“, sagte eine NDR-Sprecherin der Zeitung.

Man habe die Zuschauer nicht verunsichern wollen. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, den 'Tatort' wie gewohnt mit Vorspann zu zeigen“, sagte die Sprecherin. Wie „Bild“ berichtete, hatte ursprünglich die später im Krimi zu sehende Rakers auch die Sonntag-Ausgabe der 20-Uhr-„Tagesschau“ sprechen sollen. Statt ihrer habe jedoch Jan Hofer die Sendung übernommen.

Die „Tatort“-Doppelfolge mit Til Schweiger als Hamburger Kommissar Nick Tschiller hatte bereits für den 22. und 29. November auf dem Programm gestanden, war aber unmittelbar nach den Terroranschlägen von Paris verschoben worden. Der NDR begründete das damals mit „Respekt vor den Opfern“. Nun wurden am 1. Januar die Folge „Der große Schmerz“ und am 3. Januar „Fegefeuer“ gesendet.

Schweiger teilt bei Facebook aus

Til Schweiger (52) hält seine neue „Tatort“-Folge nach eigenen Worten übrigens für bahnbrechend - und die Kritiker für ahnungslos. Der Filmemacher und Kommissar-Darsteller im Hamburger „Tatort“ veröffentlichte in der Nacht zum Montag bei Facebook eine Art Verehrerbrief an den Regisseur des TV-Krimis, Christian Alvart.

Nick Tschiller gegen die Russenmafia

Til Schweiger ist „Tatort“-Ermittler Tschiller – und startet mit Teil I einer Doppelfolge aus Hamburg am 1. Januar ins neue Krimi-Jahr. Nick Tschiller ist im Kampf gegen die Russenmafia.
Til Schweiger ist „Tatort“-Ermittler Tschiller – und startet mit Teil I einer Doppelfolge aus Hamburg am 1. Januar ins neue Krimi-Jahr. Nick Tschiller ist im Kampf gegen die Russenmafia. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
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Astan hat die russische Auftragskillerin Leyla auf Tschiller und seine Familie angesetzt. Schlager-Star Helene Fischer spielt Leyla – in „Der große Schmerz“ am 1. Januar und in Teil zwei der Doppelfolge, „Fegefeuer“, die die ARD am Sonntag, 3. Januar, ausstrahlt.
Astan hat die russische Auftragskillerin Leyla auf Tschiller und seine Familie angesetzt. Schlager-Star Helene Fischer spielt Leyla – in „Der große Schmerz“ am 1. Januar und in Teil zwei der Doppelfolge, „Fegefeuer“, die die ARD am Sonntag, 3. Januar, ausstrahlt. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Nick Tschillers Tochter Lenny (Luna Schweiger) und seine Ex-Frau Isabella (Stefanie Stappenbeck) fliehen vor Auftragskillerin Leyla.
Nick Tschillers Tochter Lenny (Luna Schweiger) und seine Ex-Frau Isabella (Stefanie Stappenbeck) fliehen vor Auftragskillerin Leyla. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Lagebesprechung beim LKA mit Ines Kallwey (Britta Hammelstein) und Nick Tschiller (Til Schweiger).
Lagebesprechung beim LKA mit Ines Kallwey (Britta Hammelstein) und Nick Tschiller (Til Schweiger). © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Tschillers Partner Yalcin Gümer (Fahri Yardim) hofft darauf, Lenny und Isabella zu finden.
Tschillers Partner Yalcin Gümer (Fahri Yardim) hofft darauf, Lenny und Isabella zu finden. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Tschiller will den Alleingang und schaltet selbst seinen Freund und Kollegen Yalcin  aus.
Tschiller will den Alleingang und schaltet selbst seinen Freund und Kollegen Yalcin aus. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Er gerät in die Hände der Gangster: Aleksej (Sascha Reimann, r.), Pjotr (Raphael Domanski, 3.v.l.) und Lev (Janos Tiborcz, l.) foltern den immer noch schweigsamen Tschiller.
Er gerät in die Hände der Gangster: Aleksej (Sascha Reimann, r.), Pjotr (Raphael Domanski, 3.v.l.) und Lev (Janos Tiborcz, l.) foltern den immer noch schweigsamen Tschiller. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Leyla (Helene Fischer) hat noch eine Rechnung mit Firat Astan offen.
Leyla (Helene Fischer) hat noch eine Rechnung mit Firat Astan offen. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Nick Tschiller und Firat Astan (Erdal Yildiz, r.) im Visier der schönen Leyla.
Nick Tschiller und Firat Astan (Erdal Yildiz, r.) im Visier der schönen Leyla. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Yalcin Gümer und Nick Tschiller am Einsatzort.
Yalcin Gümer und Nick Tschiller am Einsatzort. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Firat (Erdal Yildiz, r.) verspricht Ismal (Sahin Eryilmaz, l.), ihn nicht allein im Gefängnis zu lassen.
Firat (Erdal Yildiz, r.) verspricht Ismal (Sahin Eryilmaz, l.), ihn nicht allein im Gefängnis zu lassen. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Lenny und Nick bringen die schwerverletzte Isabella zum Arzt.
Lenny und Nick bringen die schwerverletzte Isabella zum Arzt. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Yalcin stellt Handy und Pässe der getöteten Russen sicher.
Yalcin stellt Handy und Pässe der getöteten Russen sicher. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
Nick kann Lenny und Isabella endlich in die Arme schließen.
Nick kann Lenny und Isabella endlich in die Arme schließen. © NDR/Gordon Timpen | NDR/Gordon Timpen
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Darin attestiert Schweiger ihm, mit der am Sonntag ausgestrahlten Folge „ein Stück deutsche Fernsehgeschichte“ geschaffen zu haben: „Kompromisslos, atemlos, viril, phantastisch für das schmale Geld.....andere verschwenden das Budget für zwei moppelige Kommissare, die ne Currywurst verspeisen, oder ein Bier vor einem bayrischen Imbiss zocken.“

Über die Kritiker schrieb Schweiger: „Wenn sie ehrlich wären, würden sie zugeben, dass du was aussergewöhnliches geschaffen hast!! Das kriegen sie aber nicht hin, weil sie schwach und klein sind!“ Er, Schweiger, habe viel mehr Ahnung von Filmkunst als die meisten „Trottel“, die darüber schrieben. Bei Facebook erhielt der Post neben mehreren Hundert Likes auch zahlreiche kritische Kommentare.

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So waren die Reaktionen bei Twitter

Um die acht Millionen Zuschauer

Ein echter Quotenhit war der Doppel-“Tatort“ für die ARD indes nicht. Den zweiten Teil schalteten 7,69 Millionen Zuschauer ein (Marktanteil: 19,9 Prozent). Die erste Folge am Freitag sahen 8,24 Millionen Zuschauer (22,1 Prozent). (epd,dpa)