Berlin. Mit Helene Fischer ist nicht zum ersten Mal ein fachfremder Promi im „Tatort“-Einsatz. Selbst Fußballtrainer mischten schon mal mit.

Deutschlands derzeit erfolgreichste Schlagersängerin gibt sich im beliebtesten Fernsehkrimi die Ehre: Mit Spannung wird Helene Fischers Auftritt in Til Schweigers „Tatort“-Zweiteiler erwartet, den die ARD am Neujahrstag und 3. Januar zeigt. Die Hitparaden-Queen ist aber nicht die erste Berühmtheit, die sich auf ein Gastspiel in der populären Krimireihe eingelassen hat. Vor ihr wagten schon Prominente wie Berti Vogts, Jörg Pilawa, Karl Moik, Jogi Löw und sogar der frühere James-Bond-Darsteller Roger Moore einen Ausflug zum „Tatort“.

Die Liste prominenter Gastauftritte in der 45-jährigen Geschichte der Krimireihe ist lang und reicht von Diplomaten wie Günter Gaus (1929 – 2004) über Musiker wie Udo Lindenberg und Nina Hagen bis zu TV-Moderatoren wie Sabine Christiansen oder Reinhold Beckmann. War in den ersten drei Jahrzehnten nur sporadisch mal ein prominentes Gesicht im „Tatort“ zu sehen, häufen sich die Promi-Auftritte etwa seit der Jahrtausendwende.

Berti Vogts machte keine glückliche Figur

Kein Wunder: Der Zuschauermagnet „Tatort“ gilt als Kult, da lässt sich keiner lange bitten, da will jeder gern dabei sein – und sei es nur in der Rolle eines besseren Statisten mit ganz wenig Text. Dabei kann sogar das in die Hose gehen, wie der ungelenke Kurzauftritt des früheren Bundestrainers Berti Vogts bei seinem Gastspiel 1999 in einem „Tatort“ mit Kommissar Stoever (Manfred Krug) bewies.

Mit Kaninchen auf dem Arm mimte Vogts einen besorgten Anwohner, der seine Nachbarn mit den Worten „Ja, wollt ihr uns denn alle in die Luft jagen?“ auf eine offene Gasleitung hinwies und seinen Auftritt mit dem legendären Satz beendete: „Gebt dem Kaninchen eine Möhre extra. Es hat uns das Leben gerettet.“

Frank Zander gab den schmierigen Zuhälter

Vogts als besorgter Nachbar, Volksmusik-Star Karl Moik (1938 – 2015) in der Rolle eines Gerichtsmediziners, TV-Comedian Hugo Egon Balder als Rockmusiker oder Schlagersänger Frank Zander, der im vergangenen Jahr in einem Fall aus Münster an der Seite von Jan Josef Liefers und Axel Prahl einen schmierigen Zuhälter verkörperte: Viele Prominente spielten im „Tatort“ fiktive Figuren.

Andere wie Sabine Christiansen, Jogi Löw, Oliver Bierhoff oder Ex-Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow mussten sich weniger Mühe geben und verkörperten sich einfach selbst. Zu den Prominenten, die es sogar schon auf zwei Gastauftritte brachten, zählen der 2005 ermordete Münchner Modezar Rudolph Moshammer, die Rockband „Die Toten Hosen“ und der Musiker Rio Reiser (1950 - 1996), der 1989 sein „Tatort“-Debüt in einem Schimanski-Fall mit Götz George gab und praktischerweise auch gleich die Musik zu der Episode schrieb. Im Jahr zuvor war Dieter Bohlen ebenfalls in einem Schimanski-„Tatort“ zu sehen, zu dem er die Musik beigesteuert hatte.

Als „James Bond“ beim „Tatort“ vorbeischaute

Während die meisten Prominenten wie der frühere „James-Bond“-Darsteller Roger Moore 2002 in einem „Tatort“ aus Bremen nur kurz zu sehen sind, spielen wenige wie auch Helene Fischer tragende Rollen, die einen gewissen Stellenwert im Drehbuch haben.

Mit schwarzer Perücke und eiskaltem Blick verkörpert die 31-jährige Sängerin in Til Schweigers „Tatort“-Zweiteiler, der am 1.1. und 3.1. um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen ist, die mysteriöse Auftragsmörderin Leyla.

Auch Fischers Schlager-Kollege Roland Kaiser war in einem Münster-„Tatort“ vor zwei Jahren in einer richtigen Rolle zu sehen – er verkörperte einen egozentrischen und auch sonst charakterlich höchst fragwürdigen Schlagerstar namens Roman König, der erpresst und schließlich umgebracht wird.