Washington. Während der TV-Debatte von US-Präsidentschaftskandidaten gab es eine Überraschung. Ein weiterer Kandidat kündigte seine Wiederwahl an.

Während sich die republikanischen Präsidentschaftskandidaten in den USA am Dienstagabend einen Schlagabtausch im Fernsehen lieferten, hatte sich ein demokratischer Gegenkandidat zurückgelehnt und veröffentlichte während einer Pause seinen Wahlwerbespot.

Doch der Kandidat Frank Underwood, den die amerikanischen Fernsehzuschauer zur besten Sendezeit sahen, hat in der Tat kaum Chancen auf den Posten als US-Präsident – schließlich ist er eine Kunstfigur der Erfolgsserie „House of Cards“.

Francis „Frank“ Underwood wird in der vom Online-Dienst Netflix produzierten Serie vom zweifachen Oscar-Preisträger Kevin Spacey gespielt. Mit dem Wahlwerbespot für den intriganten Politiker Underwood kündigt Netflix die vierte Staffel der US-Serie für den 4. März 2016 an. Wann die Serie in deutscher Fassung zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.

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Die Wahlwerbung greift auf das Ende der dritten Staffel der Serie zurück, in der sich Frank Underwood für die Wahl zum US-Präsidenten empfahl. Underwood ist in der Serie amtierender Präsident, allerdings nur durch den Rücktritt seines Vorgängers ins Amt gekommen. Underwoods Wahlwerbespot könnte von den Bildern her kaum allgemeiner gehalten sein. Er zeigt arbeitende wie hilfsbedürftige Menschen, ethnische Minderheiten und sowohl ländliche wie auch urbane Eindrücke von den USA.

++ Achtung: Spoiler-Alarm! An dieser Stelle sollten diejenigen aufhören zu lesen, die die dritte Staffel noch nicht gesehen haben – und das noch vorhaben. ++

Underwoods Wahlkampf beginnt mit kleiner Lüge.

Doch was Fans der Serie aufhorchen lässt, sind die Worte, die in dem Video fallen: Frank Underwood ist „ein Mann, dem Menschen wichtiger sind als Politik“. Tatsächlich interessiert sich Underwood wenig für „policies“, wie Amerikaner einzelne politische Projekte bezeichnen. Und genau genommen interessiert er sich nur für einen Menschen: sich selbst.

Das zeigte sich bereits deutlich in der dritten Staffel von „House of Cards“, in der es zunehmend zwischen dem Erfolgsduo Frank und seiner Ehefrau Claire kriselte. Am Ende der Staffel stand sogar die Trennung. Offensichtlich kann Underwood im Wahlkampf also nicht auf den Charme seiner intelligenten Frau setzen.

Wahlslogan wirkt unfreiwillig komisch

Doch auch ohne die Unterstützung läuft die Wahlkampfmaschine auf Hochtouren. Dabei ist Frank Underwood schon weiter als die realen Kandidaten für den kommenden US-Wahlkampf. So hat er schon eine eigene Kampagnenseite im Internet. Dort stehen bereits Poster und Sticker zum Download bereit. Die Kampagne läuft unter dem Kürzel „FU2016“ (Frank Underwood 2016) – ein Slogan, den wohl kein realer Politiker wählen dürfte. So steht die Abkürzung „FU“ im allgemeinen Sprachgebrauch auch für „Fuck you“.