Berlin. . Heiner Lauterbach ist einer der gefragtesten Schauspieler Deutschlands. Am 1. Feiertag ist er einer der „Weihnachts-Männer“ in der ARD.

Heiner Lauterbach (62) ist ein Mann ohne Berührungsängste. Er kann in ernsten wie in komischen Rollen überzeugen – Weihnachten schlüpft er sogar in die Rolle eines Weihnachtsmannes. Ganz nebenbei hat er sich als Womanizer einen Namen gemacht. Petra Koruhn sprach mit Heiner Lauterbach über Weihnachten, und über seine Ausstrahlung auf Frauen.

Haben Sie für Ihre Kinder auch schon mal den Weihnachtsmann gespielt?

Heiner Lauterbach: Das wäre nicht zielführend, wie man heute so schön sagt. Sie würden einen doch zu schnell erkennen. Mich zum Beispiel an meiner Knoblauchfahne. Aber im nächsten Jahr trete ich für andere Kinder als Weihnachtsmann auf. Ich mache das zusammen mit einem Magier, das soll ein richtiges Spektakel werden.

Spektakel?

Lauterbach: Na ja, es soll kurzweilig sein. An Weihnachten selbst finde ich Ruhe natürlich auch schön. Es ist ja das Fest der Besinnung

Kommen bei der Besinnung auch Gedanken an die Zeit auf, in der Sie als Partylöwe unterwegs waren?

Lauterbach: Ach, das ist lange her. Und im Grunde auch ausgiebig genug besprochen worden.

Sie sollen doch ein richtiger Macho gewesen sein.

Lauterbach: Darüber konnte ich immer nur lachen. Was ist das genau, ein Macho? Es gibt so viele Ausprägungen. Es soll ja sogar den Softmacho geben.

Aber Sie waren und sind immer noch ein Frauenschwarm. Finden Sie sich eigentlich selbst attraktiv?

Lauterbach: Puh. Ob ich mich attraktiv finde?

Ja.

Lauterbach: Das weiß ich jetzt wirklich nicht. Ja, ich bin ganz zufrieden. Aber man selbst sieht natürlich auch gewisse Dinge kritisch.

Welche?

Lauterbach: (lacht)

Vielleicht Ihre Füße?

Lauterbach: Nein, auf keinen Fall. Sie gehören zum Besten, was ich habe. Ich habe auch sehr schöne Hände. Ich hatte übrigens mal Freundinnen, die ausschließlich in meine Füße verliebt waren.

Was ist denn so besonders an denen?

Lauterbach: Weiß nicht, einfach formschön. Und gepflegt.

Sie kümmern sich also um Ihren Körper. Leben gesund.

Lauterbach: Ja, ich mache viel Sport. Und esse gesund. Eben viel Knoblauch und Zwiebeln, aber auch sonst viel Gemüse und Obst. Ab ich esse auch mal ein Stück Kuchen.

Hat diese gesunde Lebensweise etwas mit ihrer Herzgeschichte zu tun? Sie litten doch mal unter schweren Rhythmusstörungen.

Lauterbach: Ach, das haben ja viele Leute. Es ist lange her und wurde auch hochgespielt. Davon merke ich nichts mehr. Ich lebe gesund, aber nicht wie ein Apostel.

Sie sind also locker. Auch in der Vaterrolle?

Lauterbach: Nein, ganz sicher nicht. Es ist doch normal, dass man mal auf die Kinder sauer ist. Meine Frau und ich spielen dann good cop und bad cop. Also einer nimmt den Konflikt auf, und der andere hält sich zurück, damit das Kind weiß, dass es auch im Streit immer noch einen Anker hat.

Was vermitteln Sie Ihren Kindern?

Lauterbach: Ich habe einige Leitsätze. Zum Beispiel diesen: „Wichtiger ist, wie man es tut, als was man tut.“

Das heißt?

Lauterbach: Mir ist lieber, mein Sohn ist ein guter und leidenschaftlicher Gärtner als ein schlechter Bundeskanzler.

Was sagt Ihr Sohn dazu?

Lauterbach: Na ja, er ist ja erst acht Jahre alt. Er registriert das. Aber es ist doch so: Das, was man tut, muss man bewusst und mit Leidenschaft tun. Das ist doch der Weg zum Glück.

Ihre Frau ist Ihre Managerin.

Lauterbach: Genau. Das macht sie wunderbar. Sie hält mir viel von der Backe.

Auch im Haushalt?

Lauterbach: Ja klar.

Müssen Sie nicht mithelfen?

Lauterbach: Mithelfen? Sagen wir so: Ich habe nur eine Aufgabe.

Und die wäre?

Lauterbach: Geld verdienen.

• Zu Weihnachten spielt Lauterbach zusammen mit Wolfgang Stumph und Oliver Korittke das schräge Trio „Weihnachts-Männer“ (25. Dezember, 20.15 Uhr, ARD). Die Kommissarin (Annette Frier) hält sie für Ganoven.