Berlin. Moderator Jan Böhmermann hat einen neuen Youtube-Hit gelandet: Für das Neo Magazin Royale mutiert er zum etwas anderen Gangsta-Rapper.
„Achtung, muck nicht, sonst hol’ isch Polizei“ ertönt es in schönster Ghetto-Manier. Aber irgendwas an diesem Satz ist dann doch irritierend. Polizei? Holt ein „Gangsta-Rapper“ sonst nicht eher „seine Brüder“ oder ähnliches? Nein, denn wer hier so schön vom Stapel lässt, ist gar kein krasser Hip-Hopper. Es ist Jan Böhmermann. Der ZDFneo-Moderator hat für das Neo Magazin Royale mal wieder ein neues Musikvideo produziert und sich dieses Mal an eine Parodie des Gangsta-Raps gewagt. Und der kleine Film hat schon jetzt Kult-Potenzial.
Mit lässiger „Cop Life“-Baseballjacke und dunkler Sonnenbrille wird Böhmermann zu „Pol1z1stensohn“. Er weiß, wovon er rappt: Wie Böhmermann mehrfach in seinen TV-Shows sagte, sei sein verstorbener Vater Polizist gewesen.
„Polizei darf das“
Die Ghetto-Sprache und die typischen Posen, die man aus der Musikvideowelt kennt, hat der gebürtige Bremen-Norder voll drauf – nur gehen sie in eine völlig andere Richtung als man es von den sonstigen Rappern kennt. Mit Textzeilen wie „Nix Hurensohn. Polizistensohn, mein Schatz“ oder „Heul doch, Du Hanswurst, in Deiner Whatsapp Gruppe. Denn ich hab Polizei, beste Schlägertruppe“, nimmt er das komplette Genre auf die Schippe. Dabei erinnert sowohl die Aussprache wie auch das ganze Lied an den Offenbacher Rapper Haftbefehl, der mit seinen Texten eine ganz eigene Sprache geschaffen hat.
Ob der Clip auch der Polizei gefällt? Denn auch ein paar kritische Zwischentöne à la „Pfefferspray in Auge, Arm verdreht – Polizei hat Spaß. Und das aller beste ist: Polizei darf das“ rapt Böhmermann. Wenigstens ist das Lied keine Lobeshymne auf das Gangsta-Dasein, sondern lobt – zumindest in Teilen – auch die „Pol1ze1“. (jei)