Köln. Kein Raab, kein Auftrag mehr: 80 Brainpool-Mitarbeiter haben Kündigungen bekommen. Ein Gericht erklärte einige von ihnen für ungültig.

Stefan Raab hört zum Jahresende auf, und als Folge davon haben 80 Mitarbeiter der TV-Produktionsfirma Brainpool die Kündigung bekommen. Beim Arbeitsgericht Köln erhoben einige von ihnen am Freitag schwere Vorwürfe gegen Brainpool. Das Gericht entschied nun, dass mindestens zwei der Kündigungen unwirksam seien, bei neun weiteren hat das Gericht weitere Informationen von Brainpool gefordert.

Bei den beiden Beschäftigten, deren Kündigung das Gericht aufhob, geht es um einen Archivar und einen Lohnbuchhalter. Das Gericht konnte nicht erkennen, warum ihre Arbeit durch den Wegfall der Raab-Produktionen nicht mehr gebraucht werden sollte - denn Brainpool besteht auch nach dem Abschied des Top-Entertainers weiter.

Brainpool lehnt Abfindungszahlungen ab

Die Angestellten hatten vor Gericht zuvor erklärt, wie sie die Kündigungen getroffen hätte. Es sei „ziemlich schändlich, wie die Geschäftsführung versucht, die Arbeitnehmer los zu werden“, sagte ein Cutter. „Und das nachdem wir ohne Ende für euch gearbeitet haben.“

Die Gegenseite hielt dem entgegen, Brainpool habe für nächstes Jahr keine Aufträge mehr. „Wenn der Stefan nicht mehr weitermachen will, kriegt man nicht einfach einen anderen“, sagte Geschäftsführer Andreas Scheuermann. Die Vorsitzende Richterin Brigitte Neideck empfahl Brainpool, den Mitarbeitern während der Verhandlung eine Abfindung anzubieten. „Vielleicht sollten Sie doch noch mal darüber nachdenken, ob Sie in den sauren Apfel beißen und den Mitarbeitern etwas anbieten“, sagte sie. Brainpool lehnte das aber ab.

38 weitere Fälle werden in den nächsten Monaten verhandelt.