Hamburg. Die Premiere von „The Woman in Black“ am English Theatre ist sehenswert – und nichts für Angsthasen.

Das Horror-Genre erfährt dieser Tage eine Renaissance. Nicht nur im Kino, sondern auch im Theater. Ordentlich Spannung verbreitet „The Woman in Black“ an eher ungewöhnlichem Ort im English Theatre. Paul Glaser inszeniert die Stückfassung von Stephen Mallatratt nach der Romanvorlage von Susan Hill und sorgt damit für manch wohligen Schauer, aber auch heftiges Zusammenzucken und spitzes Aufschreien im Zuschauersaal.

Das Stück funktioniert ziemlich gut, muss man sagen, denn anders als im Roman gibt es hier eine theatrale Rahmenhandlung, die sich langsam und äußerst geschickt in morbide Urängste vortastet. Auf der leeren Bühne treffen sich zwei Schauspieler. Arthur Kipps (Séamus Newham), ein älterer Herr, kämpft mit dem Textbuch, in dem er ein Trauma seiner Vergangenheit verarbeiten will. In dem Stück übernimmt ein junger Schauspieler (Angus Villiers-Stuart) sein früheres, jüngeres Ich.