Hamburg. Normalerweise spielen Bands auf Tour ihre neuen Lieder. Die Alternative-Rocker Weezer hatten im Stadtpark aber andere Pläne.

In Zeiten, in denen Bands vor allem über Tourneen ihr Einkommen sichern (müssen), sind schlechte Konzerte selten geworden. Weezer am Dienstag im Hamburger Stadtpark war aber schon nahe dran, eine dieser seltenen Ausnahmen zu werden. So schief und schrammelig wurde jedenfalls schon lange nicht mehr in Winterhude gesungen und gespielt.

Auf der anderen Seite gehören diese studentische Schluffigkeit und nerdige Kleidung wie der Anglerhut von Sänger Rivers Cuomo seit 1992 zum Charme der Alternative-Rockband aus Los Angeles. In der Stadt der schillernsten, glamourösesten und auch skandalträchtigsten Rock’n’Roll-Szene der USA wirkte Weezer wie ein Kontrapunkt, hatte aber besonders in den 90er-Jahren ein wirklich gutes Händchen für tolle Songs, die von den 3500 Fans im Stadtpark auch gebührend gefeiert und mitgesungen wurden.