Hamburg. Schmaler Grat zwischen Witz und Schrecken: Die plattdeutsche Fassung des Kinoerfolgs „Adams Äpfel“ wird am Ohnsorg-Theater bejubelt.

Nazis sind Pfeifen. Also jedenfalls: Pfeifer. Noch bevor sich am Ohnsorg-Theater der Vorhang zur Premiere öffnet, kann man den Auftritt der Schauspieler Philipp Weggler, Peter Christoph Grünberg und Gunnar Titzmann auch in dieser Hinsicht als spöttischen Prolog verstehen. Zwitschernd und tschilpend schlendern sie im eindeutigen Springerstiefel-Outfit auf die Seitenbühne – und sind dort in Murat Yeginers Inszenierung „Adam sien Appeln“, einer plattdeutschen Theaterfassung des dänischen Kinoerfolgs „Adams Äpfel“, fortan das heimliche Zentrum des Abends. Geräuschemacher haben am Ohnsorg schon manchmal eine bestimmende Rolle gespielt, besonders eindrücklich zelebrierte das Peter Kaempfe in „De Seewulf“. In „Adam sien Appeln“ nun wird das Pult am (rechten!) Bühnenrand zur wesentlichen Schaltzentrale.

Die drei Herren unter der Leitung von Peter Christoph Grünberg bereiten den eigentlichen Protagonisten den Raum. Oder vielmehr: die Räume, denn die Kulissen bestehen in der Ausstattung von Pascale Arndtz im Wesentlichen aus ein paar verschiebbaren weißen Bühnenelementen, die mal als Autositz, mal als Krankenhausbett, mal (in Kreuzform sortiert) als Kirche dienen. So einfach, so toll.