Hamburg. Alexander Riemenschneider hat mit seiner Schauspielhaus-Inszenierung den Erfolgsroman „Extrem laut & unglaublich nah“ geweitet.

Ein weißer Raum, leer bis auf ein paar Stühle. Mit blauer Farbe werfen fünf identisch kostümierte Schauspielerinnen und Schauspieler Buchstaben an die Wände. Dann, schwups, sind sie auf einmal weg. Und auch die Zeichen verblassen gänzlich. Ein grauhaariger Mann bleibt zurück. Eine gute halbe Stunde braucht Sebastian Dominik, um in seinem Monolog zu erklären, wie er von New York aus seine schwangere Freundin Richtung Dresdener Heimat verließ, die Zerstörung des Zweiten Weltkrieges erlebte und endlose Briefe an den fernen, nie gesehenen Sohn verfasste.

Das ist schon mal ein durchaus fordernder Beginn für die Konzentration der jüngeren Zuschauer im Jungen Schauspielhaus. Aber sie bleiben dran bei der Romanadaption von Jonathan Safran Foers Bestseller „Extrem laut & unglaublich nah“. Regisseur Alexander Riemenschneider wagt einiges in der letzten Premiere der Saison am Jungen Schauspielhaus und das mit Gewinn.