Hamburg. Das spanische Quartett Cuarteto Casals brachte die Besucher beim Gastspiel im Kleinen Saal in der Laeiszhalle zum Staunen.

Joseph Haydn war ein kompositorischer Fuchs, auch wenn er musikalisch mit Vögeln gespielt hat. Im C-Dur-Quartett aus seinem epochemachenden Zyklus op. 33 lässt er die erste Geige gleich zu Beginn in hoher Lage so auffällig tschilpen, dass sich für das Werk schnell der Beiname „Vogelquartett“ eingebürgert hat. Wie kunstvoll Haydn solche Klangeffekte zu immer neuen Varianten umformt und als Motivmaterial für einen ganzen Satz nutzt, wie er heitere und ernste Momente zu einem geistreichen Dialog verzahnt, zeigt derzeit vielleicht kein anderes Ensemble so lebendig und plastisch wie das Cuarteto Casals.

Beim Gastspiel des spanischen Quartetts im Kleinen Saal der Laeiszhalle hörten und staunten den Besucher, darunter selbst viele ambitionierte Kammermusiker: über den Hell-Dunkel-Kontrast zwischen tiefen Saiten und dem zwitschernden Geigenduett im Scherzo, über die pincettenhafte Präzision, mit der die Streicher selbst allerkleinste Schlenker exakt übereinander legen. Und nicht zuletzt über das spritzige Tempo im Presto-Finale, das den oft zitierten Witz des Komponisten hervorkitzelte.