Hamburg. Zwischen dem Virtuosen und dem Real Orquesta Sinfónica de Sevilla unter John Axelrod gab es wenig Interaktion – aber großen Applaus.

Er ist der Grandseigneur der Gitarre, der Spanier Pepe Romero. Als der 75-Jährige beim Elbphilharmonie-Konzert mit dem Real Orquesta Sinfónica de Sevilla unter John Axelrod in die Saiten griff, dachte jedoch niemand an irgendein Alter. Man war fasziniert von der Bandbreite an Dynamik, vom rauschenden Forte der Gitarren-Akkorde, von den silbrig glänzenden Pianissimo-Tönen, vom Herauskitzeln und der farblichen Gestaltung der Linien in verwobenen Strukturen. Kleine Gitarre und großes Orchester – man muss nicht lange überlegen, wer hier in Sachen Lautstärke den Kürzeren zieht. Komponisten fanden dafür unterschiedliche Lösungen. Pepe Romero präsentierte zwei an diesem Abend.

Beim „Concierto en Flamenco“ legte Komponist Federico Moreno Torroba den Flamenco hauptsächlich in die langen Solo-Abschnitte der Gitarre. Es gibt wenig Interaktion mit dem Orchester. Im schillernden post-impressionistischen Stil begleiten meist liegende Streicherklänge die Gitarre, folkloristisches Flair mit Kastagnetten oder Snare-Drum inklusive. So richtig zündete diese Komposition nicht, trotz Pepe Romeros Virtuosität. Joaquín Rodrigo hat mit seinem legendären „Concierto de Aranjuez“ gezeigt, dass die Kombination Gitarre-Sinfonieorchester mit Interaktion der Partner funktionieren kann.