Die Autorin Taffy Brodesser-Akner liefert ihr literarisches Debüt ab. Sie wurde als Journalistin mit zart-harten Promi-Porträts bekannt.

Sprachen wir von Amerika? Sicher. Man spricht gezwungenermaßen immer irgendwann vom Land jenseits des Ozeans, den manche den Großen Teich nennen. Von dort, dem Ort, wo es so speziell Schöne und Reiche gibt wie nirgendwo sonst, stammt der Roman „Fleishman steckt in Schwierigkeiten“ (dtv, 24 Euro). Seine Autorin Taffy Brodesser-Akner ist Journalistin und für ihre zart-harten Promi-Porträts berühmt. In ihrem literarischen Debüt geht es nicht um berühmte, aber stinkreiche Manhattan-Leute. Und insbesondere um den Leberspezialisten Toby Fleishman (Jahreseinkommen: 250.000 Dollar), der in den Augen seiner Frau Rachel, einer Künstleragentin und Einkommensmillionärin, zu wenig ambitioniert ist.

Aber das ist nicht der einzige Grund für das Scheitern der Beziehung. Das hier ist ein lupenreiner, dialoggesättigter und flüssig geschriebener Eheroman, der von persönlichen Niederlagen und der zwischenmenschlichen Dysfunktionalität berichtet. In vielen Szenen der Erzählgegenwart und der Vergangenheit der Figuren werden unterschiedliche und doch gleiche Lebenswirklichkeiten enthüllt. Es geht ums Jüdischsein, um Mittellebenskrisen, Selbstverwirklichung und Statusfragen.