Hamburg. „Junkies und Scientologen“ ist das erste Album nach fünf Jahren ohne neue Songs von Uhlmann. Er ist und bleibt der Anti-Frevert.

„Ich habe fünf Jahre nicht gesungen“, so hebt diese Platte an. „Ich“ – alles andere wäre komisch. Thees Uhlmann begreift die Welt konsequent vom eigenen Selbst aus. Künstlerische Egozentrik ohne doppelten Boden, das ist es, was man bei dem 1974 in Hemmoor geborenen Rockmusiker verbindet.

Man konnte das zwar manchmal platt und enervierend finden, aber: Er hat damit doch immer noch neumännliche Horizonte geöffnet. Zu Uhlmann kann man ganz ungeniert ins Bier weinen. Der Mann, der nur manchmal von der Nordseeküste singt, aber unterschwellig eigentlich immer mit trotzigem und melancholischem Blick auf dem Deich gegen den Wind läuft, versucht standhaft, sein Ich zu dem von uns allen zu machen.