Hamburg. Die Studio-Braun-Kollegen veröffentlichen fast zeitgleich Musikalben, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Dies ist die Platte von einem, der jahrelang durch sein persönliches musikalisches Stalingrad gehen musste. So würde es Heinz Strunk vermutlich selbst ausdrücken. Seine Tour des Leidens – siehe auch „Fleisch ist mein Gemüse“ – ging über Schützen- und Hochzeitsfeste, Querflöte und Saxofon immer am Mann. Aber Strunk konnte sich abseilen. Er wurde Bestsellerautor. Musik macht er immer noch. Vermutlich auch, um sich an selbiger zu rächen. Gut, dass das alles mal wieder zum Totlachen ist.

Das neue Album Strunks heißt „Aufstand der dünnen Hipsterärmchen“ und ist Blödsinn mit Beats. Also das genaue Gegenteil von Rocko Schamonis neuem Musikwerk, es ist sein erstes nach vielen Jahren und komplett ernst gemeint. „Musik für Jugendliche“ ist Easy Liste­ning mit seriösen Texten und Crooning für stimmlich Unterprivilegierte – und alles in allem überaus charmant.