Hamburg. Hamburgs schwimmende Bühne hat in zwei Monaten 150.000 Euro für die Sanierung geworben. Elbphilharmonie-Gala folgt.

In der Sommerpause tut sich auf den meisten Bühnen wenig bis gar nichts. Auch Hamburgs Theaterschiff hatte sechs Wochen lang zu. Wenn Geschäftsführer Heiko Schlesselmann (47) an diesem Sonnabend „Das Schiff“ wieder öffnet, macht er das mit einem guten Gefühl. Nicht nur, weil er mit Familie einen Kurzurlaub in der Pfalz verbrachte und weil die erste Veranstaltung, ein Benefizkonzert des Sängers Thees Uhlmann zugunsten der hamburgischen Kultur-Institution, lange ausverkauft ist.

Für das Theaterschiff ist wieder Land in Sicht. Das sah vor zwei Monaten noch anders aus: Damals hatten der gelernte Hotelkaufmann Schlesselmann und der künstlerische Leiter Michael Frowin SOS gefunkt und Hilfsmaßnahmen für die seit 44 Jahren im Nikolaifleet verankerte Bühne gestartet, darunter eine Crowdfunding-Kampagne. Das 107 Jahre alte Binnenschiff brauche dringend eine umfassende Sanierung, um den Spielbetrieb auf Dauer erhalten zu können, teilten sie mit. Zwar hatte die Hamburgische Bürgerschaft dem Theaterschiff für notwendige Maßnahmen Ende 2017 gut 312.000 Euro aus dem Sanierungsfonds 2020 bewilligt. Nach Detailprüfungen der Werften, weiteren Gutachten, zahlreichen neuen Anträgen und Gesprächen hatte sich der Sanierungsbedarf aber fast verdreifacht.